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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Acacia-Arten

Acacia-Arten
Die Gattung Acacia umfaßt etwa 900 Arten, die in die Untergattungen Acaia, Aculeiferum und Heterophyllum unterteilt werden. Gattungsmerkmale: Bäume, Sträucher, selten Kräuter, teilweise Ausbildung von Dornen, Blätter doppelt gefiedert. Inh.: insbes. Polysaccharide und Gerbstoffe.

Fam.: Mimosaceae.
Vork.: tropische und subtropische Gebiete der Erde, bes. Afrika und Australien.

Acacia catechu Willd. (syn. A. catechuoides Wall., A. polyacantha, A. Wallachiana, Mimosa catechuoides, M. sundra); Gerberakazie.
Vork. und Herk.: Indien, Malaysia und östliches tropisches Afrika.
Droge: Catechu (syn. Katechu, Pegu-Catechu); der aus dem Kernholz bereitete, getrocknete Extrakt (vgl. Abbildung). Die Droge ist geruchlos, von adstringierendem, bitteren, zuletzt süßlichem Geschmack. Sie bildet großmuschelig brechende, aus der Bruchstelle gleichmäßig dunkelbraune, mitunter porig-löchrige Stücke. Sie löst sich teilweise in kaltem, vollständig in siedendem Wasser sowie in Ethanol. Inh.: Flavanoide mit Catechinen (2-12 %), und zwar (+)- und (-)-Catechin sowie (+)- und (-)-Epicatechin, ferner kondensierte Catechingerbstoffe (20-60 %). Weitere Bestandteile sind Quercetin, Quercitrin und Fisetin. Anw.: Adstringens und Antiseptikum, u.a. bei chronischen Katarrhen der Schleimhäute, äußerlich in Mund- und Gurgelwässern, meist in Form der Tinktur (20 Tropfen auf ein Glas Wasser oder unverdünnt als Pinselung), technisch zum Gerben in der Lederindustrie.
Hom.: Catechu HAB34, durch Auskochen des Kernholzes und anschließendes Eindicken gewonnener Extrakt. vgl. Abbildung



Acacia catechu, Catechu



Acacia catechu. Blühender Sproß

Acacia farnesiana (L.) Willd. (syn. Farnesiana odora, Mimosa farnesiana, Vachellia farnesiana); Cassiestrauch.
Vork.: Westindien.
Drogen: 1. Flores Acaciae farnesianae; Cassieblüten (syn. Acaciae farnesiana-Blüten, Akazienblüten). Inh.: äther. Öl. Anw.: volkstümlich als krampflösender Teeaufguß und Aphrodisiakum. 2. Oleum Acaciae farnesianae; Acaciae farnesiana-Blütenöl. Inh.: terpenoide Verbindungen, Salicylsäuremethylester sowie aromatische Aldehyde, u.a. Anisaldehyd und Benzaldehyd. Anw.: volkstümlich in Form von Einreibungen als Kopfschmerzmittel, in der Kosmetik (meist in Kombination mit anderen Duftstoffen), in Körperpflegemitteln.

Acacia senegal (L.) Willd. (syn. A. rupestris, Mimosa senegal, M. senegalensis); Verek-Akazie.
Herk.: Sudan (Kordofan), Senegal, Gambia.
Droge: Acaciae gummi (syn. Gummi Acaciae, Gummi arabicum); Arabisches Gummi (syn. Akazien-Gummi, Senegalgummi, Kordofan-Gummi, Mimosen-Gummi), vgl. Abbildung. Die Arzneidroge stellt die an der Luft erhärtete gummiartige Ausscheidung von A. senegal oder anderer afrikanischer Acacia-Arten dar, die auf natürliche Weise oder nach Einschnitten des Stammes und der Zweige austritt. Sie ist geruch- und geschmacklos und löst sich langsam fast vollständig in der doppelten Menge Wasser. Sprühgetrocknetes Arabisches Gummi, das zugleich frei von Oxidasen und Peroxidasen ist, zeichnet sich durch bessere Wasserlöslichkeit aus. Inh.: Gemisch von Polysacchariden (80-90 %) und Proteinen (10-15 %). Den Hauptanteil bilden Arabinogalactane, die stark verzweigte, saure Polysaccharide vom Arabintyp darstellen. Diese liegen meist als Calcium-, z.T. auch als Kalium- oder Magnesiumsalze vor. Anw.: Als Hilfsstoff in der pharmazeutischen Technologie, u.a. zur Bereitung von Emulsionen, als Bindemittel bei der Tablettierung, als reizlindernde Mittel für einhüllende Zubereitungen, z.B. Mucilago Gummi arabici, bei Katarrhen, als Bestandteil von Hustenbonbons sowie bei Diarrhöen. Industriell als Verdickungsmittel.



Acacia senegal, Acaciae gummi, Arabisches Gummi

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