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Kompaktlexikon der Biologie: Australis

Australis, eine biogeografische Region 1) australisches Florenreich, pflanzengeografische Region, die i.e.S. Australien und Tasmanien umfasst (Abb. biogeografische Regionen), i.w.S. auch Neuseeland und Teile Neuguineas. Von den Blütenpflanzen Australiens sind etwa 85 % endemisch, wobei allein die Gattung Eukalyptus (Myrtaceae) etwa 600 Arten aufweist. Typisch für Australien sind auch Vertreter der Gattung Akazie (Mimosaceae), von denen es ca. 400 endemische Arten gibt. Die an Schachtelhalme erinnernden Bäume der Gattung Casuarina (Casuarinaceae) kommen in den trockeneren Gebieten Australiens vor. Mit zahlreichen endemischen Arten sind die auch in Südafrika (Capensis) vorkommenden Proteaceae (z.B. Banksia, Hakea) und Restionaceae vertreten.

2) tiergeografische Region, zu der neben Australien und Tasmanien auch Neuseeland, Neuguinea mit den westlich angrenzenden Inseln bis einschließlich Celebes und Lombok (d.h. bis zur so genannten Wallace-Linie) sowie auch Teile Polynesiens gehören. Diese Region wird noch untergliedert in eine australische Region, eine neuseeländische Region, eine ozeanische Region und eine hawaiische Region. Die australische Region wird oft mit der Notogäa gleichgesetzt oder auch nur als Teil derselben aufgefasst. Die Mehrzahl der australischen Tiere ist endemisch. Zu den ursprünglich vorhandenden Säugetieren gehörten zwei Arten der Monotremata (Ameisenigel und Schnabeltier), 119 Beuteltierarten und 108 Arten der Placentatiere (ausschließlich Muridae und Chiroptera). Bei den Beuteltieren Australiens wären zu nennen: zahlreiche Arten der Kängurus, der Koala, Ameisenbeutler, Beutelmulle (Notoryctidae), Honigbeutler, Flugbeutler, Plumpbeutler und Raubbeutler (Dasyuridae). Erst im Gefolge des Menschen kamen größere Placentatiere nach Australien. Nach dem Dingo (ein „Wildhund“) folgten im 19. Jh. Kaninchen und Dromedar. Endemisch sind die straußähnlichen Emus (Casuariiformes) und die Laubenvögel sowie die Kakadus, Loris und die auch in Neuseeland vorkommenden Plattschweifsittiche.

Die ursprüngliche Fauna Neuseelands umfasste als Säugetiere nur zwei Fledermausarten. Zu den endemischen Vögeln gehörten mit sechs Gattungen und elf Arten die vor etwa 1000 Jahren ausgestorbenen flugunfähigen Moas. Von den ebenfalls endemischen, flugunfähigen Kiwis (Dinornithiformes) existieren nur noch wenige Exemplare.

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Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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