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Kompaktlexikon der Biologie: Syrphidae

Syrphidae, Schwebfliegen, Familie der Fliegen (Brachycera) mit ca. 5000 über die ganze Erde verbreiteten Arten, in Mitteleuropa ca. 300. Die meisten der bis 20 mm großen Schwebfliegen sind lebhaft schwarz-gelb und damit bienen- oder wespenähnlich (Mimikry; Abwehr, Schutzanpassungen) gefärbt, während der Körperbau im Wesentlichen dem Grundtypus der Fliegen entspricht. Der Hinterleib kann sehr verschiedenartig ausgestaltet sein, von spitz kegelförmig bis breit abgeflacht. Der größte Teil des Kopfes wird von den halbkugeligen Augen eingenommen, die bei den Männchen größer sind und am Scheitel zusammenstoßen. Die meisten Imagines nehmen mit einem i.d.R. kurzen Saugrüssel Nektar von flachgründigen Blüten auf. Namen gebend ist der ausdauernde, oft von blitzschnellem Ortswechsel begleitete Schwebflug der Schwebfliegen. Die Larven sind je nach Lebensweise außerordentlich vielgestaltig, es gibt Abfallfresser, Pflanzenfresser und Räuber. Zu den Larven, die sich von zersetzendem Material ernähren, gehört die ca. 20 mm große, gelbliche „Rattenschwanzlarve“ der etwa 13 mm großen, schwarz und gelbrot gezeichneten Schlammfliege oder Mistbiene (Eristalis tenax), die ihre Atemluft über ein bis 10 cm langes Atemrohr aus der Atmosphäre bezieht; die Ernährung erfolgt durch Filtrieren von faulenden Stoffen am Grund von Jauchegruben, schlammigen Tümpeln und Ähnlichem. Die Imagines der ca. 14 mm großen, pelzig behaarten Hummelschwebfliege (Volucella bombylans) treten in Farbvarianten auf, die denen ihrer Wirte ähneln. Wenig wirtsspezifisch in Nestern verschiedener sozialer Faltenwespen leben die anderen, weniger behaarten Arten der Gatt. Volucella. Neben vielen Arten, die Larven von Schmetterlingen und Käfern aussaugen, sind die meisten räuberischen Schwebfliegen-Larven Blattlausvertilger. Ein Individuum der assel- bis pfriemförmigen, oft bunt gefärbten Larven kann pro Tag bis zu 100 Blattläuse anstechen und aussaugen.

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Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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