Direkt zum Inhalt

Kompaktlexikon der Biologie: Zwergfadenwurm

Zwergfadenwurm, Strongyloides stercoralis, zu den Nematoda gehörender Parasit des Menschen mit Generationswechsel. Die frei lebende getrenntgeschlechtliche Generation (Weibchen 1 mm, Männchen 0,7 mm) lebt wie viele andere Rhabditoidea (Secernentea) im Boden an feucht-warmen Stellen. Bei Temperaturen ab 15 °C können infektiöse filariforme Larven entstehen, die sich durch die Haut einbohren (i.Allg. am Fuß) und über die Blutbahn den Dünndarm erreichen. Dort wachsen sie zu 2 mm langen Weibchen heran, die sich mit dem Vorderende in die Darmschleimhaut einbohren und sich parthenogenetisch fortpflanzen (Heterogonie). Aus den Eiern schlüpfen schon im Darm rhabditiforme Larven, die mit dem Kot nach draußen gelangen und zur frei lebenden Generation heranwachsen.

Bei der vom Z. verursachten, nicht selten tödlichen Krankheit (Strongyloidiasis) treten schwere Lungenschäden (Durchbohren der Larven vom Blutgefäß- zum Alveolenlumen) und Durchfälle (eingebohrte Weibchen in der Darmschleimhaut) auf. In manchen tropischen Gegenden sind über 50 % der Bevölkerung befallen.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.