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Kompaktlexikon der Biologie: Boidae

Boidae, Riesenschlangen, Fam. der Schlangen (Serpentes) mit 60 Arten, zu der die längsten Schlangen überhaupt mit um 10 m Länge und bis über 200 kg Gewicht gehören. B. besitzen als ursprüngliche Merkmale noch Reste des Beckens und der Oberschenkel, die als zwei Sporne neben der Kloakenöffnung zu sehen sind und eine Rolle bei der Paarung spielen. B. haben zwei funktionstüchtige Lungen und keine Giftzähne. Die Beute wird durch Umschlingen getötet. Die wichtigsten Unterfamilien sind die Boaschlangen (Boinae), deren größte Art die in Südamerika verbreitete, Wasser bewohnende Anaconda (Eunectes murinus) ist. Die vorwiegend Boden bewohnende Abgott- oder Königsschlange (Boa constrictor) wird bis 4 m lang und ist von Nordargentinien bis Mexiko verbreitet. Weitere Vertreter sind die Hundskopfboas (Gatt. Corallus), die Schlankboas (Gatt. Epicrates) und die Sandboas (Gatt. Eryx) mit 10, in Südosteuropa, Nordafrika und Südwestasien verbreiteten, bis 1 m langen Arten, u.a. der Europäischen Sandboa (Eryx jaculus). Die zweite Unterfamilie sind die Pythonschlangen (Pythoninae), die mit etwa 20 Arten in Afrika, Indien, Südostasien bis Neuguinea und Australien verbreitet sind. Bekannte Arten sind der bis 9 m lange Netzpython (Python reticulatus), der bis 8 m lange Tigerpython (Python morulus), die beide in Südostasien verbreitet sind sowie der bis 7 m lange, in Afrika lebende Felsenpython (Python sebae). – Wegen ihrer schön gezeichneten Haut sind die B. zur Ledergewinnung stark bejagt worden, zudem trug die Zerstörung ihrer Lebensräume (tropische Regen- und Bergwälder) dazu bei, dass sie stark bedroht, einige Arten wie z.B. der Tigerpython fast ausgerottet sind. Die B. sind seit der Kreide nachgewiesen.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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