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Kompaktlexikon der Biologie: Chimäre

Chimäre, 1) Botanik: Bez. für eine Pflanze, die aus in ihrem Idiotyp unterschiedlichen Zellen oder Geweben besteht. Sie entstehen durch Pfropfung oder Mutationen. Bei der Pfropfung wachsen aus dem Kallus der Propfstelle dabei Adventivsprosse hervor, die je nach Gewebeanordnung und -vermischung als Sektorial-C. und Periklinial-C. oder Mantel-C. bezeichnet werden. Ein Beispiel hierfür sind C. aus Mispeln (Mispula) und Weißdorn (Crataegus). C., die durch Mutationen entstehen, sind vor allem auf Knospenmutationen und Sprossmutationen zurückzuführen, bei denen i.d.R. zunächst nur eine Zelle im Vegetationskegel der Pflanze betroffen ist. Vor allem bei vegetativ vermehrbaren Kulturpflanzen wie Kartoffel und Obstarten sind neue Sorten auf diese so genannten Mutationschimären zurückzuführen.

2) Zoologie: ein künstlich aus zwei Individuen zusammengesetzter Organismus. C. aus zwei Mäusen verschiedenen Genotyps sind lebensfähig und von Bedeutung für die Erzeugung von Knock-out-Mutanten. Artchimären überleben i.d.R. nur bis zu bestimmten Entwicklungsstadien.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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