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Kompaktlexikon der Biologie: Dämmerungssehen

Dämmerungssehen, skotopisches Sehen, die Anpassung des Auges an herabgesetzte Lichtintensitäten. Bei abnehmender Lichtstärke geht das Zapfensehen allmählich in das Stäbchensehen über. Stäbchen sind Schwachlichtrezeptoren, deren untere Empfindlichkeitsschwelle etwa um das 15000fache niedriger liegt als bei den Zapfen. Die hohe Lichtempfindlichkeit ist auf die konvergente (d.h. viele Stäbchen geben Signale an ein Neuron) Verschaltung auf die Bipolarzellen in der Netzhaut zurückzuführen, wobei die Sehschärfe stark vermindert ist. Auch werden nur noch Grautöne wahrgenommen; das Maximum der spektralen Empfindlichkeit verschiebt sich dabei von 555 nm (Tageslicht) auf 505 nm, sodass in der Dämmerung blaugrüne Objekte heller erscheinen als rote (Purkinje-Phänomen). In absoluter Dunkelheit wird nicht totales Schwarz wahrgenommen, sondern die Spontanaktivität der Stäbchen erzeugt nach kurzer Dauer die Wahrnehmung eines dunklen Grau, dessen Helligkeit etwa 20 % des diffusen Lichts am Nachthimmel entspricht. (Auge, dämmerungsaktive Tiere, Farbensehen, Sehen)

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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