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Kompaktlexikon der Biologie: Desaminierung

Desaminierung, Deaminierung, die enzymkatalysierte Abspaltung von Aminogruppen aus organischen Stickstoffverbindungen als Ammoniak. Im Stoffwechsel sind folgende D. von Bedeutung: 1) Die dehydrierende D., durch die Glutamat und NAD+ unter der katalytischen Wirkung von Glutamat-Dehydrogenase zu α-Ketoglutarat, Ammoniak und NADH + H+ umgesetzt werden. 2) Die eliminierende D., durch die primär die β-Substituenten der Aminosäuren Serin, Homoserin, Threonin und Cystein unter Ausbildung der entsprechenden α-β-ungesättigten Aminosäuren entstehen; diese lagern sich über Imino-Zwischenprodukte zu α-Ketosäuren um, unter Freisetzung von Ammoniak (Pyridoxalphosphat). 3) Die oxidative D., durch die Aminosäuren, wie z.B. Glycin und Lysin, in Gegenwart von Sauerstoff unter der katalytischen Wirkung von Aminosäure-Oxidasen zu den entsprechenden α-Ketosäuren unter Freisetzung von Wasserstoffperoxid (H2O2) und Ammoniak reagieren. 4) Die hydrolytische D., die den Abbau von Adenin und Guanin einleitet, wobei diese unter Freisetzung von Ammoniak zu Hypoxanthin bzw. Xanthin umgewandelt werden, oder auch die Desaminierung von Cytosin zu Uracil. (Transaminierung)

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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