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Kompaktlexikon der Biologie: Endorphine

Endorphine, Opiatpeptide, endogene Opioide, i.w.S. Gruppe von körpereigenen Neuropeptiden, die im Zentralnervensystem gebildet werden und an die Rezeptoren für Morphin (u.a. Opiate) binden. Sie können in drei Gruppen unterschieden werden: die Gruppe der Endorphine i.e.S. (α-, β- und γ-E.) mit einer Kettenlänge von 13 bis 31 Aminosäuren, die Dynorphine mit 32 Aminosäuren und die Gruppe der kürzerkettigen Enkephaline. E. vermitteln morphinähnliche Wirkungen (z.B. Schmerzlinderung; daher die Bez. „endogene Morphine“). Möglicherweise ist die Ausschüttung von E. Ursache für die Schmerzunempfindlichkeit (Schmerz) bei Schockzuständen (Schock) und die Schmerzausschaltung durch Akupunktur. Auch werden modulatorische Wirkungen von E. auf das Immunsystem sowie auf Lernprozesse und Gedächtnisleistungen (insbesondere von Dynorphinen) beschrieben. Insgesamt sind ihre physiologischen Funktionen jedoch bislang nur unzureichend bekannt. E. wurden bisher außer im Zentralnervensystem auch in der Cerebrospinalflüssigkeit, in den Nervengeflechten des Magen-Darm-Trakts, im Blut (gebildet von Makrophagen, Monocyten und Lymphocyten), in der Placenta und in der Hypophyse nachgewiesen.

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Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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