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Kompaktlexikon der Biologie: Glutathion

Glutathion, L-Glutamyl-L-Cysteinyl-L-Glycin, Abk. GSH, ein Tripeptid, das bei Tieren und den meisten Pflanzen in nahezu allen Zellen sowie bei Bakterien vorkommt. Aufgrund seiner Thiolgruppe (Thiole) und der γ-Glutamylbindung besitzt G. eine Fülle von biologischen Funktionen, die Entgiftungsreaktionen (Biotransformation), Strukturbildung von Proteinen, Reparatur von DNA-Schäden (DNA-Reparatur), Beeinflussung des Zellmilieus und damit Beteiligung an Entwicklungs- und Alternsprozessen umfassen. Außerdem fungiert es als biologisches Redoxagens, Coenzym und Cofaktor und als Substrat bei bestimmten Kopplungsreaktionen. GSH wird in der Zelle in zwei Schritten gebildet: Glu + Cys → γ-Glu-Cys und γ-Glu-Cys + Gly → GSH. Biosynthese und Abbau des G. sind in den γ-Glutamylzyklus mit eingebunden. In seiner Funktion als Redoxagens fängt GSH freie Radikale ab und reduziert Peroxide:

2 GSH + ROOH → GSSG + ROH + H2O ( vgl. Abb. ) Durch diese Reaktion werden Membranlipide vor diesen reaktiven Substanzen geschützt. G. ist besonders wichtig in der Linse des Auges und bei Parasiten, die keine Katalase zur Entfernung von Peroxid (H2O2) besitzen.



Glutathion: Die Oxidation von Glutathion zu GSSG

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Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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