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Kompaktlexikon der Biologie: Histamin

Histamin, ein biogenes Amin, das durch enzymatische Decarboxylierung von Histidin entsteht. H. kommt als Gewebshormon im menschlichen und tierischen Organismus besonders in Haut und Lunge, aber auch in Leber, Milz und quer gestreifter Muskulatur sowie in der Schleimhaut von Magen und Darm vor. H. regt die Magenfundusdrüsen zur Magensaftsekretiion an, erweitert die Blutkapillaren, wodurch die Durchblutung erhöht (Rötung) und der Blutdruck gesenkt werden; weiterhin erhöht es die Kapillarpermeabilität (Quaddelbildung) und löst bei Freisetzung eine starke Juckempfindung aus. H. und ähnliche Substanzen werden bei jeder Schädigung menschlicher und tierischer Zellen freigesetzt. Bei Verbrennungen und schweren allergischen Reaktionen kann es durch die massive H.-Freisetzung und die folgende Erweiterung der Kapillaren zu lebensbedrohlichen Folgen wie Blutdruckabfall, Kehlkopfschwellung, Spasmen der Bronchien kommen (anaphylaktischer Schock). Bei Wirbeltieren wurde H. darüber hinaus als Neurotransmitter (Transmittersubstanzen) identifiziert, seine genaue Funktion ist jedoch noch nicht bekannt.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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