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Kompaktlexikon der Biologie: Nematomorpha

Nematomorpha, Saitenwürmer, mit rund 320 Arten in Süß- und Meerwasser vorkommende, lange (bis maximal 150 cm, meist 10 – 50 cm) und dünne (1 – 3 mm dick) Würmer. N. verbringen ihr Jugendstadium als Endoparasiten in der Leibeshöhle von Süßwasser- und Landinsekten, vier Arten in decapoden marinen Krebsen. Die adulten N. leben benthisch an Seeufern oder in Bächen, bzw. pelagisch im Meer. Der Körper ist wie derjenige der Nemathelminthes drehrund und besitzt eine Körperdecke aus Cuticula, Epidermis und Längsmuskulatur. N. besitzen keine Exkretionsorgane und kein Blutgefäßsystem, Darm und Pharynx sind ebenfalls in allen Lebensstadien weitgehend zurückgebildet und dienen nie der Nahrungsaufnahme. Die N. sind getrenntgeschlechtlich, die Besamung erfolgt durch Kopulation. N. haben keine Spicula, dafür aber einen ausstülpbaren Cirrus. Die Zehntausende bis Mio. Eier werden in Laichschnüren an Pflanzen oder Gegenständen im Wasser abgelegt; das Weibchen schlingt sich um den Laich und verharrt durch tonische Muskelkontraktion, um die Eier zu bewachen. Die marinen Arten legen ihre Eier einzeln. Die winzigen (bis 150 μm) Larven bohren sich aktiv durch die Gelenkhäute oder gelangen mit der Nahrung in ihre Wirte. Als Cysten können sie über einen Monat lang Trockenheit u.a. schlechte Bedingungen ertragen.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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