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Kompaktlexikon der Biologie: optische Aktivität

optische Aktivität, die Fähigkeit asymmetrischer Verbindungen oder asymmetrisch aufgebauter Kristalle, die Schwingungsebene polarisierten Lichts um einen bestimmten Winkel zu drehen. Die optische Aktivität asymmetrischer Kristalle, die z.B. durch schraubenförmige Anordnung der Teilchen im Kristallgitter bedingt ist, tritt vorwiegend bei anorganischen Verbindungen auf; sie geht durch Zerstörung der Kristallform (z.B. Lösen, Verdampfen) verloren. Die durch Asymmetrie der Molekülform bedingte optische Aktivität ist dagegen von der Kristallförmigkeit unabhängig und bleibt beim Lösen oder Verdampfen erhalten. Ursache der Asymmetrie organischer Verbindungen, darunter auch zahlreicher natürlich vorkommender Verbindungen, wie Aminosäuren, Zucker, Nucleotide und der von diesen abgeleiteten Makromoleküle, sind asymmetrische Kohlenstoffatome. Eine Rechtsdrehung wird mit + (positiv), eine Linksdrehung mit – (negativ) bezeichnet. Da die spezifische Drehung einer optisch aktiven Verbindung exakt ermittelt werden kann, kann durch Messen des Drehwinkels einer gelösten optisch aktiven Verbindung (z.B. eines Zuckers) deren Konzentration bestimmt werden (Polarimetrie).

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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