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Kompaktlexikon der Biologie: Parenchym

Parenchym, 1) pflanzliches Grundgewebe, Gewebe, das aus meist regelmäßigen, noch lebenden Zellen mit nur wenig verdickten Zellwänden besteht. Aufgrund ihrer Funktion unterscheidet man folgende Gewebearten: Assimilations-P. (Assimilationsgewebe) sind chlorophyllhaltige Gewebe der Blätter und der Sprossachse. Ihre Aufgabe ist die Assimilation des Kohlenstoffs. Sie enthalten meist große Interzellularen und dünne, für Gase durchlässige Zellwände. Zu den Assimilations-P. gehören Palisaden-P., Rinden-P. und Schwamm-P. Palisaden-P. und Schwamm-P. bilden zusammen das Mesophyll. Speicher-P. sind vorwiegend in Speicherorganen (Rüben, Knollen, Samen) sowie in Wurzeln und Sprossen lokalisiert. Die Zellen des Speicher-P. sind oft reich an Stärke und anderen Nährstoffen. Zu den Speicher-P. zählen auch das Holz-P. und das Rinden-P. Das Markstrahlen-P. und das Bast-P. sind sowohl Speicher- als auch Leit-P. Mit Leit-P. bezeichnet man die in Hauptleitungsrichtung gestreckten P.-Zellen, die die Leitung organischer Stoffe sowie von Wasser erleichtern. Durchlüftungs-P. (Durchlüftungsgewebe, Aerenchym) ist in den meisten Wasser- und Sumpfpflanzen enthalten und erleichtert ihnen aufgrund großer Interzellularräume den Gasaustausch.

2) Zoologie: bei niederen Wirbellosen differenzierte, die Körperhöhle ausfüllende multifunktionelle Gewebe meist bindegewebigen Charakters. Bei höher organisierten Tieren differenzierte Gewebe kompakter Organe (Niere, Leber, Milz und andere) im Unterschied zu den bindegewebigen Organhüllen und den Binde- und Stützgeweben, sowie den Gefäßen im Organinnern, die an der Organfunktion nicht unmittelbar beteiligt sind.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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