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Kompaktlexikon der Biologie: Pterosauria

Pterosauria, Flugsaurier, ausgestorbene Gruppe flugfähiger, warmblütiger Reptilien, die zu den Archosauria gehörten. Ihre zum Flügel umgebildete Vorderextremität bestand aus einem extrem verlängerten, viergliedrigen, zu einem Flugholm versteiften vierten Finger, am dem die Flughaut (Patagium) ansetzte ( vgl. Abb. ). Der fünfte Finger war völlig reduziert. Die Flughaut war über den verlängerten Flugfingermittelhandknochen und den ebenfalls verlängerten Unterarm mit dem Oberarm verbunden. Sie erstreckte sich bis zum Beckenbereich bzw. bis zur fünften Zehe, die stets proximal zum Körper hin abgewinkelt ist; dieser hintere Teil der Flughaut wird Uropatagium genannt. Flughaut und Körper waren bei vielen P. von einem haarähnlichen Fell überzogen. Durch Auf- und Niederschlag der Vorderextremität konnte ein aktiver Ruderflug, bei großen Formen (Pteranodon) auch ein Segelflug durchgeführt werden. Flugsaurier besaßen zwischen den Zehen eine Schwimmhaut und einige Formen einen häutigen Kehlsack. Sie hatten ein aus dicht stehenden Zähnen bestehendes Filtriergebiss oder waren wie Pteranodon zahnlos. Sie ernährten sich von Insekten, Fischen, Früchten oder Aas oder waren Suspensionsfiltrierer. Es werden zwei Gruppen unterschieden, die langschwänzigen Rhamphorhynchoidea, die von der oberen Trias bis in die untere Kreide vorkamen und die stummelschwänzigen oder schwanzlosen Pterodactyloidea des oberen Jura bis zur oberen Kreide; zu letzteren gehört Pteranodin.



Pterosauria: 1 Dimorphodon (unterster Lias von Südengland), Flügelspannweite bis ca. 1,5 m; 2 Rhamphorhynchus (oberer Jura von Europa und Ostafrika), Flügelspannweite ca. 1,8 m; 3 Pteranodon (obere Kreide), Flügelspannweite ca. 8 m

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Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
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Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
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Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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