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Kompaktlexikon der Biologie: Radioimmunassay

Radioimmunassay, Abk. RIA, eine radiochemische Methode, mit der sich Makromoleküle wie z.B. virale Antigene im Zusammenhang mit einer immunologischen Reaktion sehr spezifisch nachweisen lassen. Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche radiochemisch-immunologische Verfahren.

1) Kompetitive Proteinbindung. Die Testlösung enthält die bekannte Menge eines Antigens (z.B. eines Virus), welches in der Probe bestimmt werden soll. Dieses Antigen wird radioaktiv markiert, um es später quantitativ nachweisen zu können. Dann wird die Untersuchungsprobe hinzugegeben, die ebenfalls das zu bestimmende Antigene in noch unbekannter Konzentration enthält. Nach Zugabe eines spezifischen Antikörpers, der das radioaktiv markierte und das nicht markierte Antigen erkennt, konkurrieren diese um die Bindungsstellen am Antikörper. Der sich bildende Antigen-Antikörperkomplex wird durch eine chemische Reaktion ausgefällt und dessen Radioaktivität bestimmt. Die Radioaktivität des ausgefällten Antigen-Antikörperkomplexes ist umso geringer, je höher die Konzentration des zu untersuchenden unmarkierten Antigens in der Probe war.

2) Reagenzüberschuss- oder Sandwichmethode. Bei diesem Verfahren wird der Untersuchungsprobe der radioaktiv markierte Antikörper im Überschuss zugesetzt. Das Antigen wird über seine Bindung an den radioaktiv markierten Antikörper nachgewiesen.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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