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Kompaktlexikon der Biologie: Regenwurm

Regenwurm, Lumbricus terrestris, einheimische Art der Oligochaeta, die im Boden lebt, wo sie bis 3 m tiefe senkrechte Gänge gräbt, die sich zur Oberfläche hin verzweigen. R. ernähren sich vor allem von abgestorbenen Pflanzenteilen (Detritusfresser), die in die Röhre gezogen und vorverdaut werden. Die unverdauten Reste dienen teilweise der Befestigung der Gangwände, teilweise werden sie auf der Erdoberfläche abgelagert. Auf Äckern können ein bis drei Tonnen R. pro Hektar vorkommen. Der Regenwurmkot auf Weideland kann bis zu 40 Tonnen pro Hektar und Jahr ausmachen, in wärmeren Gebieten bis zum Fünffachen dieses Werts. Vielen Pflanzen dienen Regenwurmgänge als Leitschienen für ihre Wurzeln. R. haben große Bedeutung für die Bodenbeschaffenheit, da sie in ihrem Darmtrakt organische und anorganische Bestandteile zu Ton-Humus-Komplexen verbinden und dadurch die Stabilität des Bodens (gegen Erosion und Druck) sowie seine Wasserkapazität erhöhen. Die im Regenwurmkot reichlich vorhandene Mikroflora sorgt für eine beschleunigte Zersetzung organischer Bestandteile. Neben Lumbricus terrestris werden auch andere Regenwurmarten in großem Maßstab zur Bodenverbesserung und als Angelköder verwendet.

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  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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