Direkt zum Inhalt

Kompaktlexikon der Biologie: Retroviren

Retroviren, einzelsträngige und eikosaederförmige RNA-Viren mit Hülle. Die Bez. leitet sich davon ab, dass bei der Vermehrung dieser Viren deren einsträngige RNA in eine doppelsträngige DNA umgeschrieben wird, und dies dem gewöhnlichen genetischen Informationsfluss von der DNA zur RNA gegenläufig ist. Dieser Vorgang wird von einem besonderen Enzymsystem, der Reversen Transkriptase, katalysiert. Die von den R. gebildete virale DNA kann in das Genom der Wirtszelle integriert werden und dort die Produktion neuer Viruspartikel auslösen. Zu den R. gehören die Humanen Immunschwäche-Viren (HIV; Aids) und Krebs auslösende Viren. ( vgl. Abb. )



Retroviren: Der Replikationszyklus von Retroviren am Beispiel des humanen Immundefiziens-Virus (HIV). Nach Fusion der Virushülle mit der Wirtszellmembran und der Auflösung des Capsids (uncoating) wird von einem der beiden RNA-Genome mit Hilfe der Reversen Transkriptase eine einzelsträngige DNA-Kopie hergestellt (reverse Transkription). Die doppelsträngige DNA wird in den Kern transportiert und dort in die Wirts-DNA integriert (Integration). Das Provirus kann lange Zeit latent bleiben, ehe es aktiviert wird und die Virusbildung (Transkription, Zusammensetzung und Budding) beginnt

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.