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Lexikon der Chemie: Eisenhydroxide

Eisenhydroxide. Eisen(II)-hydroxid, Fe(OH)2, weiße, durch Fällung aus Eisen(II)-salzlösungen mit Alkalilaugen unter Luftabschluß zugängliche Verbindung, die an der Luft schnell über grau-dunkelgrüne und schwärzliche Zwischenprodukte in Eisen(III)-hydroxid übergeht. Fe(OH)2 ist in Säuren löslich, reagiert aber auch mit konz. siedenden Laugen im geringen Umfang zu Hydroxoferraten(II), M4Fe(OH)6].

Eisen(III)-hydroxid, Fe2O3 ·x H2O [Eisen(III)-oxid-Hydrat], ein wasserreiches Hydrogel, das bei der Fällung von Eisen(III)-salzlösungen mit Alkalilauge oder Ammoniak entsteht und beim Trocknen über Kondensationsreaktionen in kristallines α-Fe2O3, in der Natur als Hämatit vorkommend, übergeht. Unter den Bezeichnungen Eisenoxidgelb oder Eisengelb wird Eisen(III)-hydroxid als Pigment (Eisenoxide) verwendet. Durch Erhitzen von frisch gefälltem Eisen(III)-oxid-Hydrat in 2 N Natronlauge mit überhitztem Wasserdampf bildet sich Eisen(III)-oxid-hydroxid, α-FeO(OH), D. 4,28 g cm-3, das in der Natur als Goethit (Nadeleisenerz) auftritt. Eine unbeständige Modifikation von FeOOH ist das in roten Blättchen kristallisierende γ-FeO(OH); es tritt bei Korrosionsvorgängen als Rost in Erscheinung. In der Natur kommt diese Modifikation als Lepidokrolit (Rubinglimmer) vor. Das hohe Adsorptionsvermögen von frisch gefälltem Eisen(III)-oxid-Hydrat wird z. B. bei der Wasserreinigung genutzt.

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