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Lexikon der Chemie: Silane

Silane, Siliciumwasserstoffe, binäre Silicium-Wasserstoff-Verbindungen der allg. Formel SinH2n+2. Das einfachste Glied dieser Reihe, Monosilan SiH4, gewinnt man durch Reduktion von Siliciumtetrachlorid mit Lithiumalanat: SiCl4 + LiAlH4 → SiH4 + LiAlCl4. Analog ist Disilan Si2H6 aus Hexachlordisilan Si2Cl6 und LiAlH4 zugänglich.

Die Tendenz des Kohlenstoffs, durch C-C-Verknüpfung lange Ketten zu bilden, ist bei Silicium sehr viel weniger ausgeprägt, so daß bislang S. nur bis zu einer Kettenlänge von etwa acht Si-Atomen charakterisiert wurden. S. sind pyrophor und verbrennen an der Luft explosionsartig zu Siliciumdioxid und Wasser: SiH4 + 2O2 → SiO2 + 2 H2O. Infolge der im Vergleich zu Wasserstoff niedrigeren Elektronegativität des Siliciums ist die Silan-Bindung im Sinne von Siδ+-Hδ-- polarisiert. Der Wasserstoff hat hydridische Eigenschaften. Entsprechend reagieren S. mit Wasser oder anderen Säuren unter Entwicklung von Wasserstoff:

SiH4 + 4 H2O

Si(OH)4 + 4 H2

Als S. bezeichnet man auch deren Substitutionsprodukte, in denen z. B. ein oder mehrere Wasserstoffatome durch organische Gruppen (siliciumorganische Verbindungen) oder Halogene (Trichlorsilan) ersetzt sind.

Silane. Tab.: Physikalische Eigenschaften.

Mr F. in °C Kp. in °C
Monosilan SiH4 32,12 -185 -111,8
Disilan Si2H6 62,22 -132,5 -14,5
Trisilan Si3H8 92,32 -117,4 52,9
Tetrasilan Si4H10 122,42 -108 84,3

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