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Gesundheit: Karotten gegen Krebs

Karotten | Das in Karotten enthaltene Falcarinol, mit dem sich die Pflanzen vor Pilzbefall schützen, könnte für die Krebsbekämpfung neue Wege öffnen.
Möhren sind nicht nur gut fürs Sehvermögen, sondern wirken auch gegen Krebs. Was Ernährungsexperten schon lange vermuteten, konnten nun Forscher von der University of Newcastle upon Tyne in England im Labor beweisen: Gemeinsam mit dänischen Kollegen haben sie in dem populären Wurzelgemüse den Wirkstoff gefunden, der die Entwicklung von Krebswucherungen hemmt. Es handelt sich um das natürliche pflanzliche Fungizid Falcarinol.

Im Tierversuch konnte es das Krebsrisiko von Laborratten mit hoher Tumorpotenz um ein Drittel verringern. Die Ratten hatten 18 Wochen lang eine Spezialdiät entweder in Form gewöhnlicher Karotten oder von Futterzusätzen mit der entsprechenden Dosis Falcarinol erhalten. In beiden Gruppen erkrankten dreißig Prozent weniger Tiere als in der unbehandelten Kontrollgruppe.

Möhren produzieren das zu den Polyinen zählende Falcarinol zum Schutz vor Wurzelfäule und anderen Pilzerkrankungen. Die Entdeckung seiner Anti-Krebs-Wirkung könnte zur Entwicklung neuer Krebsmedikamente führen. Sie könnte aber auch wichtig werden für die Landwirtschaft. Denkbar wären Empfehlungen für Gemüsebauern, künftig Möhrenarten zu züchten oder verstärkt anzubauen, die besonders viel Falcarinol enthalten.

Im nächsten Schritt wollen die Forscher herausfinden, wie viel von dem Wirkstoff aufgenommen werden muss, damit er seinen Krebsschutz optimal entfalten kann. Da im Versuch nur rohe Karotten verwendet wurden, gilt es überdies zu klären, ob gedämpftes Gemüse oder gepresster Saft genauso schützen.

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