Autoimmunkrankheiten: Fatale Darmkrankheit Zöliakie
Gluten, ein Bestandteil von Brotgetreide, ist für Betroffene tabu,
weil ihr Immunsystem sonst den Darm angreift. Allmählich schälen
sich die Ursachen der schweren Autoimmunkrankheit heraus.
Für die größte wissenschaftliche Revolution
überhaupt halte ich die
Geburtsstunde
des Ackerbaus – die
Umwälzungen vor 10 000 Jahren, als
Menschen
im Nahen Osten erkannten: Neue
Pflanzen wachsen aus Samen, und die müssen
dazu auf den Boden fallen. Vorher hatte
sich der Mensch hauptsächlich von wild
wachsenden Früchten, Nüssen und Wurzelknollen
ernährt, bei Gelegenheit auch von
Fleisch. Er war den Launen der Natur ausgeliefert
und musste sich dorthin begeben, wo
es für ihn Nahrung gab. Auf Dauer am selben
Ort siedeln konnte er nicht.
Doch als jene Menschen begriffen, was es mit Samen auf sich hat, lernten sie schnell, Pflanzen zu kultivieren und zu domestizieren. Bald kreuzten sie verschiedene Gräser und züchteten wichtige Getreide wie Weizen, Roggen und Gerste – nahrhafte, lagerfähige, vielfältig nutzbare Grundnahrungsmittel, die auch gut für den Handel geeignet waren. Jetzt konnten Menschen sesshaft werden und sogar Städte bauen. Zufall ist es sicher nicht, dass die Gegend des ersten Ackerbaus auch zur Wiege unserer Zivilisation wurde.
Der Fortschritt hatte jedoch seinen Preis - mit einer verheerenden Darmkrankheit, die wir heute Zöliakie nennen (bei Erwachsenen auch einheimische Sprue). Sie wird, wie erst seit wenigen Jahrzehnten bekannt, durch den Verzehr von Gluten hervorgerufen, die übliche Sammelbezeichnung für die so genannten Kleberproteine der Brotgetreide. Ursprünglich waren Glutene und verwandte Substanzen kein Bestandteil der menschlichen Kost. Vor Jahrtausenden erlaubte der Anbau von Weizen, Roggen oder Gerste zwar immer größere feste Siedlungen, doch gleichzeitig dürfte Gluten viele Menschen gequält, oft sogar umgebracht haben, vor allem Kinder. Denn wenn dafür anfällige Personen diese Proteine öfter aßen, schädigte das den Darm so schwer, dass ihr Körper nicht mehr genug Nährstoffe aufnehmen konnte. Betroffene litten unter Bauchschmerzen, Durchfällen und einem aufgeblähten Hungerbauch, und sie magerten ab. Die Krankheit mit all ihren Auswirkungen bedeutete oft frühes Siechtum. Falls die Menschen diese Todesfälle damals überhaupt eigens wahrnahmen, begriffen sie die wahre Ursache wohl nicht. Ein genaueres Verständnis der Zöliakie gewannen Forscher sogar erst in den letzten 20 Jahren...
Doch als jene Menschen begriffen, was es mit Samen auf sich hat, lernten sie schnell, Pflanzen zu kultivieren und zu domestizieren. Bald kreuzten sie verschiedene Gräser und züchteten wichtige Getreide wie Weizen, Roggen und Gerste – nahrhafte, lagerfähige, vielfältig nutzbare Grundnahrungsmittel, die auch gut für den Handel geeignet waren. Jetzt konnten Menschen sesshaft werden und sogar Städte bauen. Zufall ist es sicher nicht, dass die Gegend des ersten Ackerbaus auch zur Wiege unserer Zivilisation wurde.
Der Fortschritt hatte jedoch seinen Preis - mit einer verheerenden Darmkrankheit, die wir heute Zöliakie nennen (bei Erwachsenen auch einheimische Sprue). Sie wird, wie erst seit wenigen Jahrzehnten bekannt, durch den Verzehr von Gluten hervorgerufen, die übliche Sammelbezeichnung für die so genannten Kleberproteine der Brotgetreide. Ursprünglich waren Glutene und verwandte Substanzen kein Bestandteil der menschlichen Kost. Vor Jahrtausenden erlaubte der Anbau von Weizen, Roggen oder Gerste zwar immer größere feste Siedlungen, doch gleichzeitig dürfte Gluten viele Menschen gequält, oft sogar umgebracht haben, vor allem Kinder. Denn wenn dafür anfällige Personen diese Proteine öfter aßen, schädigte das den Darm so schwer, dass ihr Körper nicht mehr genug Nährstoffe aufnehmen konnte. Betroffene litten unter Bauchschmerzen, Durchfällen und einem aufgeblähten Hungerbauch, und sie magerten ab. Die Krankheit mit all ihren Auswirkungen bedeutete oft frühes Siechtum. Falls die Menschen diese Todesfälle damals überhaupt eigens wahrnahmen, begriffen sie die wahre Ursache wohl nicht. Ein genaueres Verständnis der Zöliakie gewannen Forscher sogar erst in den letzten 20 Jahren...
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