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Sexuelle Belästigung: Übergriffe sind bei der wissenschaftlichen Feldarbeit verbreitet

Vor allem Studenten und Postdocs klagen über Belästigung bei der Forschungsarbeit.
Ausgrabung am Wadi Gawasis

Die Arbeit im Feld hat in vielen wissenschaftlichen Disziplinen einen großen Stellenwert. Doch anscheinend sehen sich gerade hier besonders viele Forscher sexueller Belästigung und Übergriffen ausgesetzt, wie nun eine Studie von Kate Clancy von der University of Illinois und ihren Kollegen zeigt. Die Wissenschaftler befragten insgesamt 142 Männer und 516 Frauen aus Fachbereichen wie Anthropologie, Archäologie und Geologie zu ihren Erfahrungen mit Feldstudien.

Dabei gaben fast zwei Drittel der Befragten an, schon einmal sexuell belästigt worden zu sein, etwa in Form von unangemessenen sexuellen Bemerkungen oder Anspielungen auf ihr Aussehen. Mehr als 20 Prozent berichteten sogar von Übergriffen wie unerwünschten Berührungen, Bedrohungen oder Vergewaltigungen. Die meisten Betroffenen gaben an, zu dieser Zeit noch Student oder Postdoc gewesen zu sein. Gerade Frauen wurden häufig Opfer von Kollegen, die in der Hierarchie über ihnen standen. Autorin Clancy findet die Ergebnisse beunruhigend: "Die Arbeit im Feld ist häufig das, was bei jungen Menschen das erste Interesse an einem Forschungsgebiet weckt. Wir müssen darauf achten, wie die Menschen dort behandelt werden."

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