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Wetterphänomen: Superschnelle Regentropfen sind real

Ein vermeintlicher Messfehler stellt sich als wahres Phänomen heraus: Manche Regentropfen sind schneller, als die Physik zu erlauben scheint. Wie kann das sein?
Tropfen

Wenn ein Regentropfen Richtung Erdboden fliegt, führt sein Luftwiderstand dazu, dass er ab einer bestimmten Endgeschwindigkeit nicht mehr weiter beschleunigen kann. Die Endgeschwindigkeit ist in der Hauptsache von der Größe des Tropfens abhängig.

Doch nicht alle Tropfen halten sich offenbar an dieses Limit. Bereits vor fünf Jahren hatten Forscher superschnelle Regentropfen beobachtet, die die Endgeschwindigkeit um rund 30 Prozent überschreiten. Das Ergebnis verwarfen sie damals als Messfehler. Doch wie das Magazin "Science" berichtet, konnten nun Wissenschaftler den Befund bestätigen: Bis zu zwei Drittel der kleinen Regentropfen sind Raser.

Das Team um Mike Larsen vom College of Charlston wertete für seine Studie insgesamt 1,5 Millionen Tropfen aus, die von 22 Niederschlagsmessern während sechs Regenschauern aufgezeichnet wurden. Besonders die 0,3 Millimeter messenden Tropfen erreichen die verblüffenden Topspeeds.

Als Grund vermuten die Wissenschaftler Kollisionen in der Luft: Wenn große Tropfen aneinanderstoßen, können sie zerplatzen – und die kleinen Bruchstücke eine Zeit lang mit der Geschwindigkeit ihrer Ausgangstropfen weiterfliegen lassen. Ob dies jedoch die wahre Ursache ist, sei nicht gewiss, räumen die Forscher ein. Falls ja, müsste es weit häufiger zu Zusammenstößen kommen als gemeinhin angenommen – oder aber Regentropfen fragiler sein als gedacht.

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