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Kosmologie: Wie wachsen eigentlich Monstergalaxien?

Die größten Galaxien des Universums produzieren keine eigenen Sonnen mehr. Stattdessen bedienen sie sich bei ihren Nachbarn.
Galaxiencluster

"Alle Galaxien haben einmal klein begonnen und wuchsen, indem sie Gase anzogen und diese letztlich in Sterne verwandelten", so beschreibt der Astronom Aaron Robotham von der University of Western Australia in Perth die Geburt der ersten Sternhaufen. Doch je größer diese Galaxien werden, desto "träger" werden sie offensichtlich auch: Sie produzieren praktisch keine Sterne mehr selbst. Stattdessen wachsen sie vor allem, indem sie sich benachbarte kleinere Galaxien einverleiben. Das zumindest legt die Studie von Robotham und Kollegen nahe, die im Rahmen des GAMA-Projekts mehr als 22 000 Galaxien untersucht hat. GAMA bedeutet "Galaxy and Mass Assembly" und widmet sich der Frage, wie Galaxien entstehen und sich entwickeln.

Demnach steht auch unsere Milchstraße vor einer neuen Ära: Zukünftig lege sie vor allem durch Einverleibung von Zwerggalaxien zu, weil sie selbst kaum noch Gase aus dem All ansammle. In etwa vier Milliarden Jahren gehen die Kleine und die Große Magellansche Wolke in unserer Galaxie auf, bevor wir selbst in fünf Milliarden Jahren mit der riesigen Andromedagalaxie fusionieren. Sie "übernimmt" allerdings unsere kosmische Heimat, weil sie größer als die Milchstraße ist. Die Sternentstehung in großen Galaxien verlangsame sich laut Robotham auf Grund extremer Rückkopplungseffekte im aktiven Galaxienkern: Diese verhindern, dass sich das Gas abkühlen und zu Sternen verschmelzen kann. Allerdings ist jene Theorie noch umstritten. Je stärker die Galaxien wachsen, desto stärker wird auch ihre Anziehungskraft – mit der sie letztlich kleinere Nachbarn anziehen und vereinnahmen. Am Ende in einigen Milliarden Jahren soll der Prozess zu einigen wenigen Gigagalaxien führen.

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