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Plattentektonik: Vanuatu überrascht die Geologen

Vanuatu ist eine abgeschiedene pazifische Inselkette mit aktiven Vulkanen. Nun entdeckten Forscher vor Ort ein Mineral, das es dort gar nicht geben dürfte.

Mitten im Pazifik, mehr als 1500 Kilometer von Australien entfernt, liegt die Inselkette Vanuatu, die einige der aktivsten Vulkane der Erde aufweist. Und bislang gingen Geologen auch davon aus, dass die Eilande rein vulkanischen Ursprungs sind, die hier infolge einer sehr aktiven Subduktionszone entstanden sind, weil die Pazifische unter die Australische Platte taucht. Doch die These, dass die Inseln stets vom australischen Kontinent isoliert waren, muss nun wohl revidiert werden. Denn Carl Spandler von der James Cook University und seine Kollegen entdeckten Minerale, "die es hier nicht geben sollte", so der Forscher gegenüber der Australian Associated Press. Umhüllt von jüngerem magmatischem Gestein fanden sie winzige Zirkone, wie sie sonst im australischen Norden auftreten.

Mit Hilfe radiometrischer Analysen bestimmten sie deren Alter auf drei Milliarden Jahre, so dass der heutige Krustenabschnitt, auf dem Vanuatu liegt, damals wahrscheinlich mit dem Kontinent verbunden war. Vor mindestens 100 Millionen Jahren löste sich dieser Teil der australischen Kruste schließlich vom großen Rest und driftete nach Nordosten, wobei er langsam in der Tiefe versank. Zirkone sind sehr verwitterungsbeständige Minerale. Zusammen mit dem Magma wurden diese Krustenüberreste schließlich wieder nach oben transportiert und abgelagert. "Nur weil heute Inseln fernab von Kontinenten liegen, bedeutet das nicht, dass sie schon immer isoliert waren. Wir sollten die Prozesse und Entstehungsraten überdenken, mit denen sich neue Erdkruste bildet", so der australische Geologe.

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