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Meeresbiologie: Dicke Schildkröten sind die besseren Schwimmer

Forscher modellieren erstmals tierische Schwimmbewegungen - mit überraschenden Ergebnissen.
Lederschildkröten

Wie gut man im Wasser vorankommt, hängt auch vom Körperumfang ab – zumindest, wenn man eine Lederschildkröte (Dermochelys coriacea) ist. Das berichten nun Warren Porter von der University of Wisconsin-Madison und seine Kollegen. Die Wissenschaftler entwickelten erstmals ein Modell, das genau erfasst, welche Kräfte beim Schwimmen auf die Meerestiere wirken und wie viel Energie diese aufbringen müssen, um möglichst problemlos voranzukommen. Dabei stellten sie fest: Im Vorteil sind nicht wie erwartet die schlanken Schildkröten, sondern ausgerechnet die rundlichen Exemplare.

"Das war eine ganz schöne Überraschung", sagt Studienautor Peter Dudley. "Ich dachte zuerst, wir hätten einen Fehler gemacht." Die Forscher fanden allerdings recht schnell eine Erklärung für den Effekt: Offenbar führen dünne Schildkröten ihre Flossen beim Paddeln näher unter dem Körper zusammen. Dadurch verlieren sie schließlich an Kraft.

Für ihre Messungen verwendeten die Wissenschaftler eine spezielle Haltevorrichtung, die ursprünglich entwickelt worden war, um neugeborene Schildkröten im Labor beobachten zu können. Diese würden nämlich Begrenzungen nicht wahrnehmen und sich sonst an den Rändern ihrer Aquarien verletzen. Mit dem Haltegurt können sie dagegen frei schwimmen und sind gleichzeitig sicher. Ein Video der Schwimmbewegung finden Sie hier.

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