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Beobachtungstipp: Die Leoniden im Maximum

In der heutigen Nacht vom 17. auf den 18. November 2014 erreichen die Leoniden ihren Höhepunkt. Da das Sternbild Löwe, aus dem die Sternschnuppen zu kommen scheinen, in Mitteleuropa jedoch erst zum Zeitpunkt des Maximums um 23 Uhr MEZ aufgeht, ist die Beobachtung in Deutschland erst in den Folgestunden möglich.
Perseidenschauer

Während des Aktivitätsmaximums gegen 23 Uhr MEZ am Abend des 17. November 2014 rechnen Experten mit 10 bis 15 Meteoren pro Stunde. Diese Angabe bezieht sich jedoch auf den Zenitstand des Radianten – dem Ort am Himmel, aus dessen Richtung die Sternschnuppen zu kommen scheinen. Der Radiant der Leoniden befindet sich im Kopf des Sternbilds Löwe. Von Mitteleuropa aus gesehen steigt dieses zum Maximum des Meteorschauers allerdings erst über den Horizont. Damit werden die Leoniden erst in den darauffolgenden Stunden zu sehen sein, während die Aktivität wieder abnimmt. Immerhin ist gegen 3 Uhr in den Morgenstunden des 18. November, wenn der Radiant eine Höhe von rund 40 Grad erreicht, noch mit einer Rate von sechs bis zehn Leoniden zu rechnen. Auch die zurzeit dünne Mondsichel sollte einer möglichen Beobachtung kaum im Weg stehen.

Den Leoniden auf der Spur | Der Radiant des Leoniden-Schauers befindet sich im Kopf des Sternbilds Löwe. Zwischen sechs und zehn Sternschnuppen pro Stunde könnten gegen 3 Uhr MEZ in den Morgenstunden des 18. November 2014 beobachtet werden, wenn der Radiant eine Höhe von rund 40 Grad erreicht.

Die Leoniden gehen auf den kurzperiodischen Kometen 55P/Tempel-Tuttle zurück, der im Jahr 1865 entdeckt wurde. Der Körper umkreist die Sonne auf einer elliptischen Bahn mit einer Umlaufdauer von 33 Jahren und hinterlässt dabei eine Staubspur. Seine letzte sonnennächste Passage ereignete sich zuletzt im Februar 1998, bei der er sich der Sonne bis auf rund 0,98 Astronomische Einheiten näherte. In den Folgejahren waren die Leuchterscheinungen der Leoniden besonders eindrucksvoll, da besonders viel frischer Staub vorhanden war. Die Sternschnuppen sind immer dann zu beobachten, wenn die Erde auf ihrem Weg durch das Sonnensystem alljährlich die Bahn des Kometen kreuzt. Dabei dringen die Partikel mit hohen Geschwindigkeiten in die Atmosphäre ein, werden bis zur Verdampfung hin erhitzt und erzeugen die charakteristischen Leuchtspuren. Die hohen Temperaturen ionisieren hierbei die Luftteilchen, die kurz danach wieder Ladungsträger einfangen. Dieser Vorgang wird als Rekombination bezeichnet und wird von einer blitzartigen Lichtaussendung entlang der Partikelspur begleitet.

Die gesamte Aktivitätsperiode der Leoniden umspannt den Zeitraum vom 6. bis zum 30. November. Eine zweite Phase erhöhter Aktivität wird für die frühen Morgenstunden des 21. November erwartet. Das Nebenmaximum an diesem Tag wird für 10 Uhr MEZ vorhergesagt, so dass bei dem hohen Stand des Radianten bis in die Morgendämmerung hinein ein Aktivitätszuwachs zu beobachten sein sollte.

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