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Antiker Bergbau: Laserdaten enthüllen römische Goldgruben in Spanien

Messungen aus der Luft zeigen, wie gigantisch die größte Goldmine des römischen Reiches wirklich war

"Was in Las Médulas geschieht, übersteigt das Werk von Giganten", beschrieb der römische Geschichtsschreiber Gaius Plinius Secundus den römischen Goldbergbau in Spanien, dessen Spuren bis heute in der Landschaft der Provinz León zu erkennen sind. Doch wie ein Team um Javier Fernández Lozano von der Universität Salamanca berichtet, war die Bergbauregion noch ausgedehnter als die ohnehin schon enormen heute sichtbaren Überreste. Mit Hilfe von LiDAR-Messungen wiesen die Forscher nach, dass sich die Bergbauregion Dutzende Kilometer nach Südosten ins Tal des Flusses Eria erstreckte.

Antiker Wasserbau im LiDAR-Bild | Links: Unter den Feldern des Eria-Tals enthüllt der Laser alte Kanäle und Reservoirs. Sie zeigen: Die Römer leiteten für ihren Bergbau ganze Flüsse um – und trugen das goldhaltige Sediment bis auf den nackten Stein ab.

Das Eria-Tal ist dicht bewachsen und landwirtschaftlich genutzt, deswegen waren dort bisher keine Bergbauaktivitäten nachweisbar. Doch nun fanden Fernández Lozano und seine Kollegen mit Flugzeug-gestützten Lasergeräten die Reste von großflächigen Reservoirs und der Kanäle zwischen ihnen. Tatsächlich hatten römische ingenieure den kompletten Fluss umgeleitet und für den Bergbau zweckentfremdet – die dafür nötige Technik stammt vermutlich ursprünglich aus Nordafrika, wo diese Art des Wasserbaus zuvor verbreitet war.

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  • Quellen
Journal of Archaeological Science 53, 2015, S. 356 – 373

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