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Seuchen: Ebolavirus zeigt hohe Mutationsrate

Während die Ebolaepidemie in Westafrika momentan abflaut, geht die Forschung am Virus weiter. Französische Mediziner beobachteten zahlreiche Mutationen im Genom.
Ebolavirus

In den vergangenen Monaten fielen knapp 9000 Menschen der Ebolaepidemie in Westafrika zum Opfer, doch immerhin scheint die Zahl der Neuansteckungen mittlerweile deutlich zu sinken. Zuletzt hatten sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO weniger als 100 Menschen in den drei betroffenen Staaten Liberia, Sierra Leone und Guinea neu infiziert – deutlich weniger als befürchtet. Gleichzeitig läuft die Erforschung des Virus weiterhin auf Hochtouren: Forscher des Institut Louis Pasteur in Paris vermeldeten jetzt, dass sich der Erreger seit Beginn der Epidemie deutlich verändert hat; sie konnten zahlreiche Mutationen in seinem Erbgut nachweisen. Da es sich bei Ebola wie bei Grippe oder HIV um einen so genannten RNA-Virus handelt, ist das allerdings nicht verwunderlich. Die Virengruppe zeichnet sich durch eine hohe Mutationsrate aus.

Die Forscher wissen allerdings noch nicht, ob sich dadurch auch die Übertragbarkeit von Ebola verstärkt hat. Vorherige Ausbrüche blieben auf wenige Fälle beschränkt, da viele Opfer sehr rasch verstarben, bevor sie das Virus in andere Siedlungen weitertragen konnten. Der Infektionsweg hat sich bislang allerdings – glücklicherweise – noch nicht geändert: Menschen müssen weiterhin mit hochinfektiösen Körperflüssigkeiten von Kranken oder Toten in Kontakt geraten, um sich anzustecken – eine Übertragung durch die Luft findet weiterhin nicht statt. Die Mediziner betonen zudem, dass sie viele Fälle beobachtet haben, bei denen sich Menschen mit Ebola infiziert hatten, allerdings keine oder nur wenige Krankheitssymptome ausbildeten. Dies beruhe womöglich ebenfalls auf einer Mutation, die das Virus vielleicht weniger aggressiv gemacht habe, geben die Forscher vorsichtig zu bedenken. So oder so, endgültige Entwarnung kann und will die WHO momentan ohnehin noch nicht geben: Bereits im März letzten Jahres schien die Seuche gestoppt – nur um danach viel heftiger zurückzukehren.

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