Direkt zum Inhalt

Advanced LIGO: Neuer, verbesserter Gravitationswellen-Detektor

Die von Einstein vorhergesagten Gravitationswellen sind noch immer nicht direkt nachgewiesen. Zeit für noch bessere Detektoren: Ein Upgrade soll bald Erfolg bringen.
Gravitationswellen bei der Kollision Schwarzer Löcher

Nach vielen Monaten Umbaupause freuen sich Gravitationswellenjäger auf einen runderneuerten Gerätepark: In den USA fällt heute der Startschuss für den Betrieb von "Advanced LIGO", den aus dem schon etwas betagten Projekt LIGO hervorgegangenen Laserinterferometeranlagen. Anlagen wie diese gelten als hoffnungsträchtigster Ansatz, Gravitationswellen direkt nachzuweisen.

Beim Umbau der schon Anfang des Jahrtausends ins All lauschenden LIGO-Detektoren wurde, wie zuvor schon beim britisch-deutschen Observatorium GEO600, vor allem die Empfindlichkeit erhöht, mit der Verformungen der Raumzeit aufgespürt werden. Diese Kräuselungen sind die wahrnehmbaren Folgen von Gravitationswellen, deren Existenz von Einstein in der allgemeinen Relativitätstheorie postuliert wurde. Es gibt zwar noch einige andere Ansätze, um Gravitationswellen nachzuweisen, empfindlichen erdgebundenen Laserinterferometern werden aber die größten Chancen eingeräumt.

Gravitationswellen bei der Kollision Schwarzer Löcher | Wenn zwei Schwarze Löcher verschmelzen, kommt es zu heftigen Turbulenzen in der Raumzeit – hier von Forschern des Albert-Einstein-Instituts simuliert und durch Farben dargestellt. Solche kosmischen Prozesse sollen künftig mit Hilfe von Gravitationswellendetektoren beobachtet werden.

In der Umbauphase ist LIGO nun zehnmal empfindlicher geworden – was zudem bedeutet, dass man viel tiefer ins All hineinhorchen und somit 1000-mal mehr Objekte – Sternexplosionen, extrem massereiche Schwarze Löcher oder schnell umeinander kreisende Neutronensterne – untersuchen kann, von denen Gravitationswellensignale ausgehen könnten. Das Upgrade der Anlage schloss mehrere Systemkomponenten wie die Laser, die Optik und die seismischen Abschirmungseinheiten ein. Alle arbeiten zusammen, um Gravitationswellen aufzuspüren: Der halb durchlässige Spiegel produziert Teilstrahlen in den kilometerlangen Armen der Anlage, die sich überlagern und auslöschen – außer eine Gravitationswelle stört, sorgt für einen Laufzeitunterschied und verändert das Interferenzmuster.

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.