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Forensik: Genauer Todeszeitpunkt noch nach zehn Tagen

Ein neues Verfahren könnte es Rechtsmedizinern künftig erlauben, noch zehn Tage nach dem Tod den genauen Todeszeitpunkt zu ermitteln.
Leiche im Leichenschauhaus

Wissenschaftler der Universität Salzburg forschen an einem Verfahren, um noch zehn Tage nach dem Tod eines Menschen den exakten Todeszeitpunkt feststellen zu können. Möglich wird dies, weil bestimmte Proteine im Körper auf vorhersagbare Weise zerfallen. Untersucht man eine Probe aus dem Leichnam, sollte sich aus dem Gehalt der einzelnen Substanzen auf den Todeszeitpunkt zurückrechnen lassen.

Das derzeit genaueste Verfahren zur Bestimmung des Todeszeitpunkts ist die Messung der abnehmenden Körpertemperatur. Allerdings funktioniert dieses Verfahren nur innerhalb der ersten 36 Stunden. Nun hofft das Team um Peter Steinbacher den Zeitraum auf ganze 240 Stunden ausdehnen zu können. Sie stützen sich dabei auf Untersuchungen an Schweinen sowie auf erste Tests mit menschlichen Proben, in denen sie einen ganz ähnlichen zeitlichen Verlauf des Abbaus beobachteten. Um das Verfahren anwendungstauglich zu machen, sind allerdings noch weitere Erprobungen notwendig.

Bestimmungen des Todeszeitpunkts, die über die ersten 36 Stunden hinausgehen, setzen derzeit auf weniger genaue Anzeichen, wie Beginn und Ende der Leichenstarre oder die Besiedlung mit Insekten.

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