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Warum hat die Stunde 60 Minuten?

Warum ist es 5 vor 12 und nicht 5 vor 10? Unser ganzer Alltag richtet sich nach dem Dezimalsystem, nur die Zeit nicht. Wir fragten Isabel Schmidt-Mappes vom Deutschen Uhrenmuseum in Furtwangen, warum das so ist.
Sand einer Sanduhr verrinnt vor vielen Uhren

Die Einteilung der Stunde in 60 Minuten geht auf die Babylonier zurück. Das babylonische Zahlsystem beruhte auf der Zahl 12, die eine religiöse Bedeutung hatte und von der die "60" ein Vielfaches ist. Die ersten schriftlichen Hinweise auf eine Unterteilung der Minute in 60 Sekunden finden sich erst Jahrhunderte danach in spätrömischer Zeit.

Jedoch hatten weder Minute noch Sekunde damals im täglichen Leben eine Bedeutung. Vielmehr waren sie bis in die Neuzeit hinein vornehmlich mathematische Größen und vor allem für die Astronomen wichtig. Für die Zeitmessung erlangten sie erst nach der Erfindung des Pendels in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Bedeutung, als man entsprechend genaue Uhren herstellen konnte.

Für die babylonische Zeit ist ebenfalls belegt, dass das Jahr auf Grund der zwölf Lunationen – des vollständigen Ablaufs aller Mondphasen – in zwölf Monate unterteilt und Lichttag und Nacht in je zwölf Stunden untergliedert wurden.

Eine weitere Frage in diesem Zusammenhang sind die sieben Tage der Woche. Auch hier finden sich mehrere Erklärungen oder Vermutungen. Eine davon stellt einen Bezug zu den einzelnen Mondphasen her, zwischen denen jeweils sieben Tage liegen.

Eine andere Erklärung verweist auf die zu babylonischer Zeit sichtbaren sieben erdnahen Himmelskörper Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn, die jeweils einem Wochentage Pate standen.

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