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Übergangsmetalle: Chrom

Symbol: Cr
Kategorie: Übergangsmetalle
Ordnungszahl: 24
Relative Atommasse: 51,9961
Schmelzpunkt: 2130 K
Siedepunkt: 2755 K
Dichte: 7,14 g cm-3
Elektronegativität: 1,6
Ionisierungsenergie: 6,766 eV
Konfiguration: [Ar] 3d5 4s
Oxidationszahlen: 6, 5, 4, 3, 2, 1, 0, -1, -2
Atomradius: 124,9 pm
Ionenradius: 64 pm (+3); 56 pm (+4)

Chrom ist ein sprödes Metall, das sich gut polieren lässt und eine glänzende, korrosionsbeständige Oberfläche bildet. Mit einer Mohs-Härte von über 9 ist es außerdem das härteste reine Metall. Aufgrund dieser Eigenschaften beschichtet man Metallbauteile zum Schutz und zur Dekoration mit Chrom. Es entsteht überwiegend in Supernovae des Typs Ia, zum Teil auch in sterbenden Riesensternen. Chrom nimmt in Verbindungen alle Oxidationsstufen von +1 bis +6 an, am verbreitetsten sind +3 und +6. In der Erdkruste ist Chrom mit etwa 100 Mikrogramm pro Kilogramm unter den 20 häufigsten Elementen vertreten und bildet eigene Chromitlagerstätten, aus denen es vor allem in Südafrika und Kasachstan bergmännisch abgebaut wird. Jährlich werden etwa 30 Millionen Tonnen Chromiterz gefördert. Da das darin enthaltene Cr(VI) sehr giftig ist, stellt dieser Bergbau eine erhebliche potenzielle Gefahr für Mensch und Umwelt dar. So gilt der Tagebau von Sukinda in Indien als einer der am meisten verschmutzten Orte der Welt.

Den größten Teil des produzierten Chroms verwendet die Stahlindustrie. Rostfreier Stahl ist eine Legierung mit mehr als etwa elf Prozent Chrom, sehr fester Stahl für Schneid- und Bohrwerkzeuge enthält bis zu fünf Prozent des Elements. Es härtet Stahl, indem es an den Korngrenzen extrem harte Metallkarbide bildet; das Gleiche gilt für Nickellegierungen. Solche Superlegierungen setzt man in Gasturbinen und Flugzeugmotoren ein. Reines Chrom ist das bevorzugte Metall für Beschichtungen von Stahlteilen, nicht nur, weil es gut aussieht, sondern auch, weil es hart und korrosionsbeständig ist.

Wegen ihrer leuchtenden Farben sind viele Chromsalze bis heute als Farbpigmente beliebt. Bleichromat war lange Zeit ein verbreitetes gelbes Pigment, unter anderem für Postautos in Deutschland und die ikonischen US-amerikanischen Schulbusse. Allerdings sind Chromate wie fast alle sechswertigen Chromverbindungen sehr giftig und Krebs erzeugend, so dass man inzwischen auf andere gelbe Substanzen zurückgreift. Weniger gefährliche Chromsalze verwendet man zum Gerben von Leder, als Katalysatoren und als hitzebeständige Beschichtungen von Brennöfen. Chromdioxid ist magnetisch und bildet das Speichermedium bei Magnetband-Laufwerken und – die Älteren werden sich erinnern – Musikkassetten. Im menschlichen Körper spielt Chrom bei der Wirkung von Insulin eine Rolle.

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