Dieses Edelmetall ist in der Erdkruste extrem selten – das liegt daran, dass es sich sehr gut in Eisen löst und deswegen mit diesem in der Frühzeit der Erde im sich bildenden Erdkern verschwand. Es entsteht in roten Riesensternen und in verschmelzenden Neutronensternen. Wie alle Mitglieder der Platingruppe (Platin, Palladium, Rhodium, Ruthenium, Iridium und Osmium), zu der es gehört, ist Rhodium sehr reaktionsträge gegenüber den meisten Chemikalien und damit recht widerstandsfähig gegen Korrosion.

Seine bedeutendste Oxidationsstufe ist +3, andere Wertigkeiten treten bei diesem Übergangsmetall jedoch ebenfalls auf. Man findet es vor allem als Verunreinigung in Platinmineralen, die wiederum als Nebenprodukt beim Abbau von Nickel und Kupfer gefördert werden. Man könnte Rhodium auch aus abgebrannten Uranbrennstäben gewinnen, der Prozess wäre aber umständlich und man müsste das gewonnene Metall erst einmal einige Jahrzehnte abklingen lassen, bevor man es verwendet. Wegen seiner Seltenheit gilt Rhodium als eines jener Elemente, an denen in Zukunft Mangel herrschen könnte.

Etwa vier Fünftel allen gewonnenen Rhodiums geht in die Herstellung von Drei-Wege-Katalysatoren zur Abgasreinigung. Das fein verteilte Element wandelt Stickoxide in Stickstoff und Sauerstoff um. In der chemischen Industrie verwendet man Rhodium mit dem chiralen Liganden BINAP als Katalysator für stereoselektive Reaktionen, zum Beispiel die Synthese von Menthol. Kleine Mengen des Elements als Legierungsbestandteil verbessern die Eigenschaften von Platin und Palladium; man beschichtet wegen seiner Härte und Abriebfestigkeit Bauteile zum Beispiel in Präzisionsinstrumenten mit Rhodium. Auch Schmuck wird deswegen gelegentlich mit Rhodium beschichtet, genauso wie Spiegel, Tiegel und Elektroden.

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