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innere Übergangsmetalle: Europium

Symbol: Eu
Kategorie: innere Übergangsmetalle
Ordnungszahl: 63
Relative Atommasse: 151,964
Schmelzpunkt: 1095 K
Siedepunkt: 1870 K
Dichte: 5,25 g cm-3
Elektronegativität: 1,0
Ionisierungsenergie: 5,67 eV
Konfiguration: [Xe] 4f7 6s²
Oxidationszahlen: 3, 2
Atomradius: 204,2 pm
Ionenradius: 98 pm (+3), 112 pm (+2

Der nachfolgende Artikel ist dem Lexikon der Chemie entnommen.

Das Lanthanoid Europium ist ein mittelmäßig hartes, silbriges Metall, das an der Luft dunkel anläuft. Es entsteht vermutlich überwiegend beim Verschmelzen von Neutronensternen sowie zu einem kleinen Anteil in der Außenhülle von roten Riesensternen. Zu den Lanthanoiden gehören Lanthan und die 14 darauf folgenden Elemente; sie sind die Seltenerdmetalle im engeren Sinne. Aufgrund der Struktur ihrer Valenzschale ähneln sie alle den Elementen Scandium und Yttrium.

Europium allerdings verhält sich chemisch ein bisschen anders, seine Konzentration in Gesteinen weicht teilweise deutlich den anderen Elementen der Serie ab, was auf Unterschiede in der Chemie hindeutet. Was es mit dieser Europium-Anomalie genau auf sich hat, ist bisher aber nur teilweise geklärt. Ursache ist wohl die Neigung des Elements, neben dem für Seltenerdmetalle typischen Oxidationszustand +3 in Magma auch als zweiwertiges Ion vorzukommen und deswegen in Mineralen den Platz von Kalzium annimmt. So sind die hellen Hochländer des Mondes an Europium angereichert, die dunklen Mare enthalten dafür sehr wenig des Elements.

Auf der Erde ist Europium nicht so selten wie der Begriff seltene Erden suggeriert, es kommt in weit größeren Mengen in der Kruste vor als zum Beispiel die Edelmetalle. Ihren Namen verdanken diese Elemente den Umstand, dass sie nur wenige eigene Minerale und Lagerstätten bilden; im Vergleich zu anderen Metallen sind die Elemente dieser Gruppe nur mit recht hohem Aufwand in Reinform zu isolieren..

Man gewinnt Europium als Nebenprodukt bei der Produktion anderer seltener Erden vor allem aus Bastnäsit, das die Metalle der leichten seltenen Erden bis Europium enthält, sowie Monazit, in dem alle Seltenerdmetalle und Thorium vermengt sind. Nahezu das gesamte heute geförderte Europium kommt aus China. Auch Atomreaktoren produzieren Europium, aber bisher hat glücklicherweise niemand versucht, das Element aus den abgebrannten Brennstäben zu gewinnen.

Für Europium gibt es nur sehr wenige Anwendungen, die nahezu ausschließlich seine Phosphoreszenz nutzen: Zwei- und dreiwertiges Europium leuchtet bei Bestrahlung im sichtbaren Licht. So enthalten klassische Farbfernseher bis zu einem Gramm Europium, das für rote Farbtöne im Bildschirm benötigt wird. Die Leuchtmischungen weißer Energiesparlampen enthalten Europium für die roten und blauen Farbanteile. Die unter UV-Licht leuchtenden Markierungen auf Eurobanknoten basieren ebenfalls auf dem Element, und der Begriff Fluoreszenz geht auf das Mineral Fluorit zurück, der oft dank geringer Anteile an Europium unter UV-Licht leuchtet.

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