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innere Übergangsmetalle: Terbium

Symbol: Tb
Kategorie: innere Übergangsmetalle
Ordnungszahl: 65
Relative Atommasse: 158,92534
Schmelzpunkt: 1633 K
Siedepunkt: 3314 K
Dichte: 8,25 g cm-3
Elektronegativität: 1,1
Ionisierungsenergie: 5,85 eV
Konfiguration: [Xe] 4f9 6s²
Oxidationszahlen: 4, 3
Atomradius: 178,2 pm
Ionenradius: 93 pm (+3), 81 pm (+4)

Der nachfolgende Artikel ist dem Lexikon der Chemie entnommen.

Das schwere Lanthanoid Terbium ist ein weiches, silberweißes Metall, das man mit einem Messer schneiden kann. Zu den Lanthanoiden gehören Lanthan und die 14 darauf folgenden Elemente; sie sind die Seltenerdmetalle im engeren Sinne. Aufgrund der Struktur ihrer Valenzschale ähneln sie alle den Elementen Scandium und Yttrium. Das Element entsteht vermutlich überwiegend beim Verschmelzen von Neutronensternen sowie zu einem kleinen Anteil in der Außenhülle von roten Riesensternen. Auf der Erde ist das es nicht so selten wie der Begriff seltene Erden suggeriert.

Terbium liegt in der Kruste mit 1,2 Milligramm pro Kilogramm vor und ist damit häufiger als etwa Brom oder Silber. Ihren Namen verdanken die seltenen Erden dem Umstand, dass sie wenig eigene Lagerstätten bilden und nur mit anderen Seltenen Erden zusammen vorkommen; im Vergleich zu anderen Metallen sind die Elemente dieser Gruppe nur mit recht hohem Aufwand in Reinform zu isolieren.Terbium kommt in klassischen Seltenerdmineralen wie Xenotim, Bastnäsit und Monazit in geringen Mengen vor, eigene Minerale bildet das Element keine. Wie fast alle Metalle dieser Reihe bildet es bevorzugt dreifach positiv geladene Ionen, als Oxid liegt es aber auch vierwertig im TbO2 vor.

Die wichtigste Quelle für Terbium sind derzeit Tone, in denen das Element durch Adsorption angereichert ist. Von den anderen seltenen Erden trennt man Terbium mit einem spezialisierten Ionenaustauscher; bevor diese Technologie Standard war, konnte man das Metall nicht rein gewinnen. Man verwendet Terbium als Dotierungsmittel für Halbleiter und als Stabilisator für Brennstoffzellen. Zusammen mit Dysprosium und Eisen bildet es die Legierung Terfenol-D, die sich in einem Magnetfeld ungewöhnlich stark ausdehnt und zusammenzieht. Deswegen verwendet man es in magnetomechanischen Geräten wie Sonarsystemen und Sensoren. Terbiumoxid steckt auch in grünen Leuchtstoffen von Röhrenfernsehern und trichromatischen Leuchtmitteln; außerdem basiert ein Test auf bakterielle Endosporen auf der Photolumineszenz von Terbiumionen.

© Spektrum Akademischer Verlag

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