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News: Überlichtschneller Informationsaustausch sorgt weiterhin für Dissens

Vor einigen Wochen berichteten wir über die Arbeit eines Physikerteams um Michael Stenner von der Duke University, das mit einem Experiment widerlegt haben will, dass sich Informationen schneller als mit Vakuumlichtgeschwindigkeit übertragen lassen. Nun übt der Kölner Physiker Günter Nimtz Kritik an der Interpretation der Versuchsergebnisse seiner amerikanischen Kollegen. Demnach hätten die Autoren der Nature-Publikation die Signalgeschwindigkeit gar nicht im so genannten fast-light-Bereich gemessen.

Zwar sei an dem unmodulierten Lichtpuls die Geschwindigkeit korrekt im schnellen Frequenzbereich bestimmt worden. Wie Nimtz gegenüber wissenschaft-online äußerte, lag jedoch der Signalpuls aufgrund seiner Modulation weit außerhalb des Frequenzbereichs der anomalen Dispersion in dem betreffenden Medium. Doch nur in diesem Bereich ist die Gruppengeschwindigkeit eines Wellenpakets größer als die Lichtgeschwindigkeit. Da im Bereich normaler Dispersion gemessen wurde, sei eine Signalgeschwindigkeit kleiner als die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum nicht verwunderlich.

Nimtz hatte Anfang der neunziger Jahre eine Mozart-Sinfonie auf Mikrowellen aufmoduliert, durch ein enges Stück eines Hohlleiters tunneln lassen – überlichtschnell wie Messungen zeigten – und nach der Übertragung auf einem Lautsprecher ausgegeben. Seit diesem Experiment sind Physiker uneins, ob sich Information schneller als mit Vakuumlichtgeschwindigkeit übertragen lässt.

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