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Anthropologie: Zahnstrukturen enthüllen Ernährungsgewohnheiten früher Hominiden

Die Hominiden-Art Australopithecus africanus ernährte sich von zähen Pflanzenfasern, die später lebende Spezies Paranthropus robustus bevorzugte dagegen harte, spröde Kost wie Nüsse oder Samen. Zu diesem Schluss kommen Robert Scott von der Universität von Arkansas und seine Kollegen, nachdem sie die Mikrostrukturen fossiler Zähne untersucht haben.

Die Forscher hatten zunächst die Zähne von Affen, wie dem Gehaubten Kapuziner (Cebus apella) und dem Mantelbrüllaffen (Alouatta palliata) per konfokaler Rasterelektronenmikroskopie analysiert. Während die Kapuziner hauptsächlich Fruchtfleisch und Samen fressen, konsumieren Mantelbrüllaffen Blätter und andere zähe Pflanzenkost. Diese unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten führen zu unterschiedlichen Abnutzungserscheinungen bei den Zähnen, die sich wiederum in unterschiedlichen Mikrostrukturen widerspiegeln.

Ähnliche Unterschiede konnten die Wissenschaftler auch bei den fossilen Hominidenzähnen nachweisen. Die grazile Art Australopithecus africanus tauchte vor etwa drei Millionen Jahren in Südafrika auf und wurde eine Million Jahre später von dem viel kräftiger gebauten Paranthropus robustus abgelöst. Sein massiger Schädel mit dem breiten Unterkiefer ließ Anthropologen bereits vermuten, dass er sich auf harte Pflanzenkost spezialisiert hatte.

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