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Paläoklimatologie: Rolle des tropischen Pazifiks bei Klimaschwankungen unterschätzt?

Der tropische Pazifik könnte in der Vergangenheit einen weitaus größeren Einfluss auf abrupte Klimaveränderungen ausgeübt haben als bislang angenommen. Womöglich hat er einige dieser Schwankungen sogar ausgelöst, wie Wissenschaftler um Judson Partin vom Georgia Institute of Technology in Atlanta vermuten.

Eingang in die Tropfsteinhöhle | Um das Klima der vergangenen Jahrtausende zu rekonstruieren, untersuchten die Forscher Stalagmiten aus einem Höhlensystem auf der indonesischen Insel Borneo.
Die Paläoklimatologen untersuchten die chemische Struktur von drei Stalagmiten aus dem Höhlensystem des Gunung Buda auf der indonesischen Insel Borneo. Diese vom Boden empor wachsenden Tropfsteine sind zwischen 27 000 und 24 000 Jahre alt, sodass die Forscher die Klimageschichte der Region bis dahin rekonstruieren konnten.

Demnach wurde das Klima in diesem Raum vor etwa 20 000 Jahren allmählich trockener. Diese Entwicklung habe womöglich einen Heinrich-Event – eine abrupte Klimaänderung im Nordatlantik – vor etwa 16 500 Jahren begünstigt. Vor etwa 14 000 Jahren nahm die Feuchtigkeit dann wieder zu, und erst anschließend erholte sich das Klima im Nordatlantik.

Lange gingen Klimatologen davon aus, dass die nördliche und südliche Hemisphäre jeweils eigene Verhaltensmuster für abrupte Klimaveränderungen besitzen. Seit einiger Zeit mehren sich jedoch Hinweise, dass die beiden Systeme gekoppelt sind. Der tropische Pazifik könnte dabei eine entscheidende Rolle spielen, so die Forscher. (may)

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