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Artenschutz: Kakapos legen nach

Kakapo
Der vom Aussterben hochgradig gefährdete neuseeländische Eulenpapagei (auch Kakapo genannt) hat Nachwuchs bekommen – sehr zur Freude neuseeländischer Biologen. Sollten alle Küken durchkommen, steigt der Weltbestand des urigen Vogels um fast zehn Prozent auf 92 Tiere.

Insgesamt schlüpften sieben kleine Kakapos (Strigops habroptilus) auf Codfish Island – einem kleinen Eiland vor der Küste Neuseelands, das den Vögeln als Reservat dienen muss. Alle Küken mussten allerdings aus den Nestern entfernt werden und sollen nun per Hand aufgezogen werden. Der Grund für diesen Eingriff ist Futtermangel: Dieses Jahr reiften kaum Früchte der Rimu-Pflanze – eines Steineibengewächses, das die bevorzugte Aufzuchtnahrung der Kakapos liefert. Die neuseeländischen Behörden haben allerdings Erfahrung mit der Handaufzucht, und ein Fünftel des heutigen Bestands der Eulenpapageien besteht aus diesen Tieren. Die beteiligten Ranger vermelden allerdings auch eine traurige Nachricht, denn das Männchen "Bill" verstarb Anfang April.

Kakapos besiedelten einst große Teile Neuseelands, bevor Lebensraumzerstörung, Jagd und vor allem eingeschleppte Säugetiere der Art fast den Garaus bereiteten. Mitte der der 1970er Jahre galt das Schicksal des Kakapos als besiegelt, als Forscher nur noch wenige männliche Exemplare auf der Südinsel fanden, aber keine Weibchen mehr. Erst die Entdeckung einer kleinen Population auf Stewart Island – die schnell von Katzen dezimiert wurde – und die folgende Umsiedelung auf säugerfreie Inseln brachte die Wende. Seit 1995 stieg der Weltbestand der Kakapos von 51 Tieren auf heute 92. (dl)

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