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Fischerei: Rasante Erholung in Totalreservaten

In Schutzgebieten, in denen der Fischfang völlig verboten ist, können sich die Bestände überfischter Arten rasch und vollständig wieder erholen. Die Studie von Garry Russ von der James Cook University im australischen Townsville und seinen Kollegen gibt Naturschützern damit ein weiteres Argument für die Einrichtung derartiger Reservate in die Hand: Diese sollen Überfischung verhindern und die Fischerei für die Zukunft sichern.

Innerhalb von nur zwei Jahren waren die Bestände von Forellenbarschen (Plectropomus) – beliebte Fische der kommerziellen und der Sportfischerei – in Schutzgebieten des Great Barrier Reef vor Australiens Küste wieder beträchtlich angewachsen, in manchen Regionen hatte sich ihre Individuenzahl nach dem Verbot sogar mehr als verdoppelt. In Regionen, wo weiterhin gefischt werden durfte, veränderten sich die Populationsgrößen hingegen nicht oder nahmen leicht ab. Die relative Zunahme sei deshalb vor allem auf die höhere Überlebensrate der Fische in den Fangverbotszonen zurückzuführen und nicht auf erhöhten Angeldruck außerhalb davon.

Während frühere Studien zum Thema sich vornehmlich auf kleine Reservate beschränkten, hat Russ' Team sehr große Flächen untersucht und überall die starken Zuwächse nachgewiesen. Ergebnisse wie dieses sollen nun dazu dienen, weltweit ein Netz an marinen Schutzgebieten einzurichten, in denen Fischfang untersagt ist. Eine entsprechende Absichtserklärung hatte die Weltgemeinschaft jedenfalls im letzten Mai während der Weltnaturschutzkonferenz in Bonn verabschiedet. (dl)

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  • Quellen
Russ, G. et al.: Rapid Increase in Fish Numbers Follows Creation of World’s Largest Marine Reserve Network. In: Current Biology 18, R1-R2, 2008.

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