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Hubble-Konstante: Expansion des Universums präziser bestimmt

Genaue Messungen an Cepheiden und Supernovae präzisieren den Wert der Hubble-Konstante auf 2,4 Prozent genau.
Zu radial vom Fluchtpunkt ausgehenden Strichen verzerrtes, stilisiertes Sternenfeld

Das Weltall dehnt sich immer schneller aus, und die genaue Rate der Expansion – die Hubble-Konstante – verspricht Aufschluss über die Dunkle Energie und andere mutmaßliche, ebenso mysteriöse Bestandteile des Universums jenseits der sichtbaren Materie. Nun jedoch wirft eine Messung neue Fragen auf. Eine Arbeitsgruppe um den Astrophysiker Adam Riess, einen der Entdecker der beschleunigten Expansion des Universums, hat die Hubble-Konstante mit deutlich höherer Genauigkeit bestimmt. Mit 73,2 Kilometern pro Sekunde und Megaparsec ist ihr neuer Wert einige Prozent größer als der anhand von Daten aus dem frühen Universum berechnete Erwartungswert. Denn wenn man die Anteile der einzelnen Komponenten an der Energiedichte des Universums kennt, kann man einfach berechnen, wie hoch die Hubble-Konstante heute sein muss. "Wenn diese Differenz sich bestätigt", so Riess, "dann scheinen wir noch kein richtiges Verständnis des Universums zu haben." Der Unterschied könne aber auch auf systematische Fehler bei unterschiedlichen Arten von Messungen zurückgehen.

Riess und sein Team bestimmten die Entfernungen und Helligkeiten spezieller veränderlicher Sterne, der so genannten Cepheiden, mit Hilfe von Parallaxen präziser als jemals zuvor. Diese veränderlichen Sterne zeigen eine direkte Beziehung zwischen ihrer Leuchtkraft und ihren Helligkeitsschwankungen, mit deren Hilfe man die Entfernung von Galaxien bestimmen kann, die zu weit entfernt für Parallaxenmessungen sind. Diese präziseren Cepheidendaten nutzte die Arbeitsgruppe, um wiederum die wahren Helligkeiten von Typ-Ia-Supernovae zu präzisieren, mit denen man auch noch die Entfernungen solcher Galaxien bestimmt, die für Cepheiden zu weit entfernt sind. Mit den präziseren Daten für diese Stufen der kosmischen Entfernungsleiter bestimmten Riess und sein Team die aktuelle Hubble-Konstante auf 2,4 Prozent genau.

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