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Sternentstehung: Geburtswehen eines Jungsterns

Junge Sterne, die noch nicht die Fusion von Wasserstoff zu Helium in ihrem Inneren gezündet haben, verhalten sich oftmals sehr ungestüm. Ein Beispiel ist FS Tauri B im Sternbild Stier.
Ein neuer Stern im Sternbild Stier (Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble)

Ein neuer Stern im Sternbild Stier

Wenn Sterne ihre Entwicklung noch nicht abgeschlossen haben und größere Mengen an Gas und Staub aufnehmen und dabei wachsen, verhalten sie sich oftmals sehr aktiv. Ein Beispiel ist der Stern FS Tauri B im Sternbild Stier (lateinisch: Taurus). Er befindet sich auf dieser Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble nahe dem rechten Bildrand etwas unterhalb der Bildmitte.

FS Tauri B erinnert ein wenig an einen von der Seite gesehenen Hamburger, wobei das »Brötchen« eine Scheibe aus Gas und Staub ist, die den erst 2,6 Millionen Jahre alten Jungstern umgibt. Er hat noch nicht die Fusion von Wasserstoff zu Helium in seinem Kern zu Wege gebracht und wird daher auch noch als Protostern bezeichnet. Von ihm gehen zwei Gasstrahlen aus, die »Jets«, die sich über mehrere Lichtjahre erstrecken können. Sie erscheinen auf dieser Falschfarbenaufnahme türkisfarben. Die Jets treffen auf die umgebenden Gas- und Staubmassen, aus denen FS Tauri B hervorgegangen ist. Ein solches Gebilde wird auch als Herbig-Haro-Objekt bezeichnet. Der Begriff geht auf die beiden Astronomen George Herbig und Guillermo Haro zurück, die in den 1940er Jahren unabhängig voneinander erstmals solche Objekte beschrieben und später einen Katalog davon aufstellten.

FS Tauri B ist Teil eines Doppelsternsystems, sein Partner FS Tauri A ist der hellste Stern auf diesem Bild. Letzterer ist in seiner Entwicklung schon etwas weiter fortgeschritten und hat sich aus seinem Geburtskokon bereits befreit. Von beiden Sternen trennen uns etwa 450 Lichtjahre.

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