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Kompaktlexikon der Biologie: Kehlkopf

Kehlkopf, Larynx, Organ zur Stimmerzeugung am Eingang der Luftröhre. Der K. kann gegen den Schlund durch den Kehldeckel (Epiglottis) abgeschirmt werden. Das Kehlkopfskelett eines Säugers setzt sich aus Schildknorpel (Cartilago thyreoidea), Ringknorpel (Cartilago cricoidea) und Kehldeckelknorpel (Cartilago epiglottica) sowie den paarigen Stellknorpeln (Cartilagines arytaenoideae) zusammen ( vgl. Abb. ). Beim Mann ist der Schildknorpel als Adamsapfel äußerlich erkennbar. Die einzelnen Knorpel sind durch Bänder miteinander verbunden und durch die Kehlkopfmuskulatur, die ein Erweitern oder Verengern der Stimmritze (Glottis) ermöglicht, gegeneinander beweglich. In der Mitte des aus drei Etagen bestehenden K. springen zwei Faltenpaare vor, oben die Taschenfalten, unten die Stimmfalten, deren freie Ränder als Stimmbänder bezeichnet werden. Die Stimmerzeugung erfolgt durch die bei der Ausatmung vorbeistreichende Luft, die die Stimmbänder in Schwingungen versetzt. Als Resonanzverstärker wirken bei Säugetieren, z.B. Orang Utan, Bartenwalen, Paarhufern Kehlsäcke, das sind seitliche Ausstülpungen der Kehlkopfwandung. Ring- und Stellknorpel sind schon bei den Froschlurchen (Anura) nachweisbar, der Schildknorpel kommt jedoch erst bei den Säugern (Mammalia) vor. Bei Vögeln (Aves) ist der eigentliche K. reduziert, sie besitzen dafür einen unteren K., die Syrinx, die sich an der Gabelungsstelle der Luftröhre befindet und durch Funktionswechsel von Trachealknorpeln, Ausbildung von Stimmlippen und z.T. von Resonanzverstärkern entstanden ist.



Kehlkopf: Skelett- und Bänderapparat des menschlichen Kehlkopfes, links von ventral gesehen und rechts von dorsal. K Kehldeckel (Epiglottis), Lt Ligamentum thyroepiglotticum, Mt Membrana thyrohyoideum, Z Zungenbein, Lcm Ligamentum cricothyroideum medianum

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