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Kommentare - - Seite 798

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Danke für die Rezension!!

    10.11.2013, Walter Weiss
    Mein besonderer Dank an den Rezensenten deswegen, weil dieser erkennbar einen konzentrierten Inhalt des Buches, seiner Themen, Fragestellungen und Denkergebnisse dargestellt, dabei die makabre Schwäche der Schlußargumentation herausgestellt hat. Als Resümee wieder einmal: ein in seiner Spezialmaterie durchaus erfolgreicher Naturwissenschaftler bemüht sich am Schluss seines Forscherlebens, Gesamtübersichten über Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft zu bringen - ohne sich die Mühe zu machen, die zugrundezulegenden Denkwerkzeuge zu analysieren, vielleicht sogar ohne dieses Manko auch nur zu spüren.

    Wenn heutzutage schon jemand mit Begriffen wie 'Geist', 'Geistiges', 'Bewusstsein', 'Vernunft', 'Wertvorstellungen' argumentiert und gar nicht merkt (oder weiß?), dass er sich mit regelrechten Phantomen befaßt, die nämlich nichts anderes als kulturell in den letzten Jahrhunderten rein sprachlich entwickelt, sachlich jedoch INHALTLOS sind (d.h. sie extieren in der Wirklichkeit überhaupt nicht!), kann er natürlich nur zu ganz verschwiemelten Ergebnissen gelangen, also zu kreationistischen, wenn nicht überhaupt religiösen Vorstellungen. Das betrifft insbesondere 'Geist', 'Geistiges', 'Bewusstsein'.

    'Vernunft' ist eine etwas andere Kategorie. Man braucht diesen Begriff nicht, wenn man die Voraussetzungen seines Denkens analysiert und definiert, denn dann ist es selbstverständlich, das allein die Rationalität, die Mathematik und - ein wenig verschwommen zusammen - eben die Vernunft regieren darf.

    'Wertvorstellungen' haben in diesem Zusammenhang überhaupt nichts zu suchen. Gerade aus dieser Erwähnung entnehme ich, dass sich der Verfasser Nagel nie um Gedanken darüber gekümmert hat, worauf sein eigenes Denken beruht: Die reine Naturwissenschaft enthält den Begriff 'Wertvorstellungen' nicht, denn dieser ist erst im Rahmen der MENSCHLICHEN ERFINDUNGEN aus Anlass des Entstehens größerer zusammenlebender Menschenmengen entstanden - wie auch die Religionen, Staatsform-Definitionen und zuletzt der Gedanke der Demokratie mit Menschenrechten und einer unabhängigen Justiz. Das ist also ein völlig anderer Begriffszusammenhang und Begriffsschauplatz. Der Verfasser Nagel vermengt in sehr unsauberer Weise (bitte diese Bezeichnung nicht moralisch wertend aufzufassen, sondern nur in der Denkkategorie abwertend, sehr deutlich abwertend!) Komplexe, die säuberlich getrennt werden müssen, um nicht immer wieder in dieselben Denkfehler zu geraten, die nachgerade Bibliotheken füllen.

    Ich kann diese Gedanken hier nur andeutungsweise bringen - ich habe sie in meinem Text 'Exzerpt' übersichtlich und relativ kurz zusammengefaßt (Epubli-Verlag, ISBN 978-3-8442-2624-2).

    Ich werde mir 'Geist und Kosmos' wenigstens nicht kaufen - dem Rezensenten sei nochmals Dank!
  • Es gibt mehr als Materie - so what?

    10.11.2013, Roland Schröder
    Warum soll ein Erklärungsmodell inakzeptabel sein, nur weil es nicht alles völlig lückenlos erklärt? Wer sich daran macht, die Welt nicht nur mit dem evolutionären Prinzip zu erklären, sondern naheliegenderweise nach der Herkunft dieses Prinzips fragt, muss zwangsläufig zu dem Ergebnis kommen, dass der Welt ein intelligentes Prinzip innewohnt, dessen Ursprung man nicht mit denselben Argumenten erklären kann wie sein Wirken. Das vorherrschende materialistisch-neodarwinistische Weltbild ist nicht unhaltbar geworden, es taugt nur nicht zur Erklärung der letzten Ursachen.
  • Freiheit

    10.11.2013, Dr. Georg Stürmer
    "Er favorisiert demnach ein Modell, wonach die Selbstorganisation der Materie an bestimmten Zwecken orientiert ist und sich auf ein einziges Grundprinzip zurückführen lässt. Dieses Grundprinzip durchdringe die Welt, und die Identität des Menschen sei seine konkrete Ausgestaltung." Das Grundprinzip ist Freiheit - die evolutionäre Entwicklung zeigt zunehmende Freiheitsgrade gegenüber den physikalischen Gesetzen, also eine Emanzipation.
  • Vor einigen Hundert Jahren

    08.11.2013, Miles Meier
    wurden die Rechte für Schwarze, Andersgläubige oder sonstwie fremde Menschen mit eben jenen Argumenten bekämpft. Muss ich noch mehr sagen?
  • Wohl eher ein interpretatorisches Durchgangsstadium

    08.11.2013, Peter Engelhardt, Frankfurt am Main

    Meine Verwunderung war groß, als ich auf der Tietlseite eine "neue Quantentheorie" angekündigt fand. Die war zwar m Text zu einer "neuen Deutung" geschrumpft, aber auch das kann kaum so stehen bleiben, denn meines Wissens hat bereits Heisenberg formuliert, dass die Wellenfunktion lediglich "menschliches Wissen" darstellt, und auch die Formulierung von C. A. Fuchs, "mit jeder vom freien Willen eines Experimentators bestimmten Messung wird die Welt ein klein wenig geformt" findet sich fast wörtlich in dieser Zeit (E. Wigner?). Sollte das einzg Neue beim QBismus die explizite Berufung auf Thomas Baeyes und eine entsprechende Formulierung der quantentheoretischen Aussagen sein?


    Prinzipiell dürfte die Position der QBisten, die den Erklärungsanspruch der Quantentheorie auf das niedrigstmögliche Niveau setzen, kaum zu beanstanden sein. Man kann das tun, den meisten Physikern dürfte das allerdings nicht schmecken. Und so hört man beispielsweise, dass es S. Haroche und seiner Gruppe unter anderem gelungen sei, "das Veständnis des quantenmechanischen Messprozesses, die Dekohärenz von Quantenzuständen hin zu klassischen Feldern in vergleichlicher Weise experimentell zu analysieren", nachdem der erste Nachweis eines Dekohärenzprozesses bereits über zehn Jahre zurückliegt (Sdw 4/2010). H. C. von Baeyer ist dagegen wohl der Ansicht, ein "völlig neuer" Kollapsmechanismus müsste noch erfunden werden (Infokasten, letzte Spalte).


    Vor diesem Hintergund scheint es mir ratsam, sich eher mit der sich rasant entwickelnden Dekohärenzidee auseinanderzusetzen; QBismus mag nützlich sein zur begrifflichen Klärung beim Gebrauch stochastischer Aussagen, letzlich ist er aber wohl eher ein interpretatorisches "Durchgangsstadium".

  • Woher kommt nun das Gold?

    08.11.2013, J.H.
    Super Artikel. Was mich jedoch interessieren würde wäre, wie Gold auf die Erde gekommen ist. Wir wissen ja, dass alle Elemente beim Tod eines Sternes entstanden sind. Das heißt, Gold wurde ursprünglich in einer Sonne erzeugt. Wie löste sich das Gold von dem sterbenden Stern, wie groß waren die Klumpen ungefähr und wie hat sich das reine Gold mit Gestein vermischt um dann als Meteorid auf die Erde zu kommen. Klar muss auch sein: Das Gold das beim Sternensterben entstanden ist, ist natürlich nicht alles auf der Erde gelandet. Andere Objekte im All müssen das restliche Gold beherrbergen. Könnte es nicht auch sein, dass unsere Nachbarplaneten wie Mars oder Venus Goldmengen aufweisen?
  • Sehr bedauerlich

    08.11.2013, Robert Orso
    In Ihrem Artikel finde ich einige Formulierungen, die mir die Zornesröte ins Gesicht treiben und das passiert nicht oft.

    "Unsere Freiheitsrechte verlangen weit mehr, als nur nicht eingesperrt zu werden. Hierzu gehört alles, was jedem Menschen einen selbst gewählten Lebensentwurf ermöglicht."

    Ja und? Mein Lebensentwurf sieht anders aus als Ihrer und der wieder anders als beispielsweise der Papuas. Allerdings ist deren Lebensentwurf von dem eines Schimpansen wahrscheinlich weniger weit entfernt als von meinem. Dennoch gestehen wir diesen Leuten Menschenrechte zu. Sollte es mir einfallen, mein Leben im Urwald mit dem Sammeln von Früchten zu bestreiten, wird MIR das als Lebensentwurf anerkannt, einem Schimpansen nicht.

    "Schutzgut ist eben nicht nur die leibliche Unversehrtheit, sondern auch die Freiheit. Das geht sinnvoll nur bei Menschen."

    Verstehe ich Sie richtig, Freiheit ist für Sie nur ein Begriff, der nur bei Menschen sinnvoll anwendbar ist? Das ist wohl der Gipfel der Präpotenz und auf Augenhöhe mit "macht euch die Erde untertan".

    Ihre Argumentation begründet sich immer auf "der Mensch ist Mensch ist Mensch", auch wenn er manchmal eben nur die Fähigkeiten einer durchschnittlichen Melone hat. Die Unterscheidung zum Tier wird von Ihnen rein willkürlich gezogen. Ein Tier ist - was Sie dazu bestimmen. Das ist doch wohl offensichtlich. Ein Gorilla ist kein Mensch. Der ist schwarz, behaart und kann nicht richtig sprechen. Überhaupt interessiert er sich nicht für die Segnungen unserer modernen Zivilisation. Deshalb ist er dumm, unterprivilegiert und rechtlos. OK, man soll ihn nicht grundlos töten, aber irgendein Grund wird sich schon konstruieren lassen.

    Es ist noch nicht lange her, da wurden auch die Afrikaner mit den gleichen Argumenten als "rechtlose Tiere" bezeichnet. Letztendlich dreht sich Ihre Argumentation nur darum: Sie wollen diesen Lebewesen einfach keine Rechte gewähren. Aus. Der Grund dafür ist immer der gleiche: Das schränkt unter Umständen IHRE Lebensqualität und Entfaltungsmöglichkeit ein. Dann dürfte man ja nicht mehr einfach deren Lebensraum rauben - bei einer "menschlichen" Population würde man von einer kriegerischen Invasion sprechen, man dürfte sie nicht einfach töten oder für medizinische Zwecke missbrauchen. Andererseits, wenn ich mir ansehe, was die "Menschen"rechte im wirklichen Leben wert sind, wenn die Rechte der indigenen Völker betroffen sind. Ach ja, die sind auch klein, schwarz, leben im Wald - eigentlich wie die Affen. Da fragt man sich doch, ob denen wirklich ALLE "Menschen"rechte zustehen ... Vor nicht allzu langer Zeit wurden auch bei uns Menschen in verschiedene Klassifizierungen unterteilt. In Herrenmenschen, die über alles bestimmen dürfen, und in Untermenschen, unwürdiges Leben oder anderweitig "Minderwertige", von der Evolution offensichtlich Aussortierte und Benachteiligte.

    Genetisch unterscheidet sich ein Mensch mit Down-Syndrom deutlicher von Ihnen als ein Schimpanse. Optisch unterscheidet sich ein "Homo sapiens" mit der genetischen Variation "Hypertrichose" von einem Schimpansen weniger als von einem unbehaarten Exemplar. Dass sich in der Population der Orang-Utans andere körperliche Merkmale bewährt haben und sie eine Ihnen fremde Kultur pflegen, ist für Sie bereits ein Grund, ihnen alle grundlegenden Rechte abzuerkennen.

    Menschen wie Sie sind der Grund, warum die Diskussion um Menschen-/Tierrechte oder überhaupt geführt werden muss, denn Sie nehmen sich das Recht heraus, anderen ihre Rechte abzusprechen. Da haben Sie IHRE Rechte wohl etwas zu großzügig ausgelegt.
  • Anmerkung der Redaktion

    07.11.2013,

    Liebe Leserinnen und Leser,



    dieser Diskussionsstrang bündelt alle Ihre Zuschriften, die zu beiden Kommentaren eingegangen sind.



    Mit freundlichen Grüßen

    Redaktion Spektrum.de

  • Gruß von einer Einflüsterin

    06.11.2013, Eine Dampferein
    Natürlich, hunderte von Einflüsterer von der Tabaklobby geschickt. Ja, diesen Nonsens hat die EU selbst auf das mediale Schlachtfeld geworfen. Ich bin eine dieser "Einflüsterinnen", habe nur leider von Niemandem Millionen erhalten. Die Dampfer sind vernetzt und gut organisiert, sie haben selbst die Mitglieder der Kommission, des Parlamentes und des Rates angeschrieben. Hunderte. Nur leider scheint man dort nicht glauben zu wollen, dass sich hier wirklich mal Bürger der EU direkt an sie wendet. Nein, da behauptet man einfach wir seien "Astroturf". Eine Ungeheuerlichkeit sondergleichen. Und wir haben keine Chance uns gegen diese Unterstellungen zu wehren. Denn wir haben eben nicht die Millionen und die Macht die es braucht um mal Gehör in den Medien zu finden. Glaubt nicht alles was man Euch auftischt. Denkt mal drüber nach wer durch den Erfolg der E-Zigarette zum Verlierer wird. Es ist der Staat (wegbrechende Steuereinnahmen), die Tabakindustrie (wegbrechende Einnahmen weil Raucher auf E-Zigarette umsteigen) und die Pharmaindustrie (kein "Monopol" mehr auf Verkauf von nikotinhaltigen Produkten). Dann wisst ihr auch warum die E-Zigarette so massiv diskreditiert und in ein negatives Licht gerückt wird. Denn wir Konsumenten, die Dampfer, sind nur ganz normale Menschen ohne Millionen die es braucht dagegen anzukommen.
  • Gefährlichkeit Propylenglykol?

    06.11.2013, D. Loeven
    Guten Tag,

    ich gestatte mir eine weitere Nachfrage zu dem Artikel hier.

    Beim Lesen des Artikels könnte der Eindruck entstehen als würde eine Inhalation von einem Aerosol aus Propylenglykol eine Schädigung bzw. Reizung der Lunge hervorrufen.

    Frau Gebhardt als Wissenschaftsjournalistin, die sich mit diesem Thema intensiv beschäftigt hat, wird bestimmt mit der präklinischen Ciclosporin-Studie von Novartis Pharmaceuticals von 2007 vertraut sein.

    Ich als Fachfremder muss zu meiner Schande gestehen, dass ich erst 5 Minuten im Internet nach dieser Studie suchen musste.

    Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18158714

    Diese Studie erstreckte sich offenbar über einen deutlich längeren Zeitraum und auch die Dosen des dort ebenfalls als Trägerstoff zur Inhalation verwendeten Propylenglykol waren scheinbar deutlich höher als in den hier zitierten Quellen.

    Dennoch traten dabei keinerlei negative Folgen durch Propylenglykol, wie sie hier vermutet werden, auf.
    Wohlgemerkt es geht mir hier nicht darum die weiteren Inhaltsstoffe also Nikotin/Aromen bzw. Ciclosporin miteinander zu vergleichen.

    Ich frage rein nach wegen dem Trägerstoff dem in der oben genannten vorklinischen Studie (trotz längere Dauer, höherer Dosis und bei ähnlicher Applikation) scheinbar keinerlei negative Gesundheitsfolge nachgewiesen werden konnte.

    Und gerade der Trägerstoff scheint ja wenn ich oben nachlese ein beträchtliches Gefährdungspotential zu besitzen.

    Wie ist es möglich, dass der Propylenglykol einmal als möglicherweise gefährdend eingestuft wird und gleichzeitig ausführliche präklinische Tests mit dem gleichen Trägerstoff keinerlei negative Folgen nachweisen konnten.

    Ich bin überzeugt, dass Frau Gebhardt auch mir als Laien auf dem Gebiet diesen scheinbaren Widerspruch der unterschiedlichen Ergebnisse bestimmt ganz einfach erklären kann und sich bei der vorgenomme Quellenauswahl ihrerseits keinesfalls um Cherry-Picking in Bezug auf wissenschaftliche Studien handelt.

    Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen und freue mich auf eine Antwort.
  • Herzlichen Glückwunsch zu diesen Artikel

    06.11.2013, Jens Mellin
    Glückwünsch dafür, dass sie sich diesem schwierigen Thema annehmen. Leider sind ihnen da ein paar klitzekleine Fehler bei der Recherche unterlaufen...

    Sie schreiben unter der Überschrift "Dampf statt Rauch", dass die Nutzer der EZigarette sich "Dampfer" nennen und bezeichnen diese als Raucher - Und das obwohl sie vorher noch darauf hinweisen, dass in einer EZigarette kein Tabak verbrannt, sondern diverse Stoffe mittels einer Heizeinheit vernebelt werden.
    Nun ist es so, dass (zumindest in Deutschland) der Begriff "Rauchen" eindeutig als

    „bewusstes Einatmen von Rauch verbrennender Pflanzenteile bis in die Mundhöhle oder bis in die tieferen Atemwege und Lunge.“

    definiert ist.[1]

    Somit kann das inhalieren des Nassdampf einer EZigarette kein Rauchen sein - einfach weil die verbrannten Pflanzenteile (und damit die Mehrzahl der bis dato ca 9.600 erkannten chemischen Verbindungen des Tabakrauchs) bei der EZigarette nicht vorhanden sind. [2]

    Wem jetzt vielleicht die "Handlung an sich", also das ziehen an einer länglichen Hülse und das Inhalieren und Exhalieren, vor Augen steht und er/sie somit die "Handlung an sich" als Begründung für die Definition "Raucher" hernimmt - Diesem oder dieser sei gesagt:
    Dann ist auch ein Mensch, welcher ein Glas Wasser trinkt wohl per Definition ein Alkohliker - Immerhin ist hier die Handlung die selbe; Man führt ein Glas mit Flüssigkeit zum Mund und trinkt.
    Sie sehen also, dass die Definition "Raucher" bei einem EZigarettenkonsumenten völlig an den Tatsachen vorbei geht - Die Beschreibung "Dampfer" passt hier wirklich besser.

    Was mich jedoch in diesem Absatz sehr verwirrt hat, war die Aussage, dass die US-amerikansiche FDA "in einem angeblich nikotinfreien Liquid höchste Konzentrationen dieses Suchtmittels" gefunden habe. Als Quelle dazu nennen und verlinken sie den Untersuchungsbericht der FDA "ANALYSIS OF ELECTRONIC CIGARETTE CARTRIDGES, REFILL SOLUTIONS, AND SMOKE FOR NICOTINE AND NICOTINE RELATED IMPURITIES". [3]

    Ich weiss nicht ob sie in diesen Bericht gelesen haben, bezweifele das aber irgendwie. Wenn sie nämlich in den Bericht geschaut hätten, wäre ihnen ggf. in der Tabelle auf Seite 1452 aufgefallen, dass in lediglich zwei der sechs nikotinfreien Liquids Nikotin gefunden wurde. Für sehr wichtig erachte ich hier die Information, dass in diesen zwei Liquids "0,1mg Nikotin" in 50ml Flüssigkeit enthalten war. Ob eine Konzentration von 0,002% eine Definition als "höchste Konzentration" rechtfertig, überlasse ich an dieser Stelle gerne dem geneigten Leser.

    Jedoch ist das nicht der einzige Fehler in dem oben genannten Zitat aus ihrem Artikel. Ob nämlich Nikotin in Liquids wirklich ein "Suchtstoff" ist, wird zur Zeit in der wissenschaftlichen Welt stark angezweifelt. Es ist so, dass namhafte Forscher wie z.B. eine Gruppe um Jean-Pol Tassin vom College de France und James Beluzzi von der Universität von Kalifornien Arbeiten veröffentlicht haben, in denen mehr als angezweifelt wird, dass es das Nikotin alleine ist, welches für das Verlangen nach Tabakzigaretten verantwortlich ist. Tassin identifiziert als Suchtauslöser "MAO-Hemmer" und Beluzzi den Stoff "Acetaldehyd" im Tabakrauch [4,5].
    Diesen Ergebnissen hat unter anderem auch der von der WHO ausgezeichnete Nikotinforscher Fagerström Rechnung getragen und benannte folgerichtig 2011 seinen anerkannten "Fagerström Test für Nicotinabhängigkeit" in "Fagerström Test für Zigarettenabhängigkeit" um. [6]

    Dazu passt, dass es eine Krankheit namens "Nikotinabhängigkeit" gem. ICD-10-WHO Version 2013 gar nicht gibt, sondern lediglich "F 17 - Psychische und Verhaltensstörungen durch Tabak". [7] Es ist nun mal Fakt, dass Vergleiche von Tierstudien und Studien über menschlichen Drogenkonsum aufzeigen, dass pures Nikotin nur wenig Suchtpotenzial, Tabakzigarettenrauch jedoch ein sehr hohes Suchtpotenzial aufweist.
    Hier das Nikotin als alleinigen Verursacher bei der Tabaksucht zu definieren widerspricht nicht nur den wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern ist auch eine unangemessene und deplazierte Vereinfachung der Fakten in einem Magazin ihres Formats.

    Sollten sie an einer Diskussion auf der Basis von Fakten interessiert sein, werde ich im laufe des morgigen Tages den Rest des Artikels unter die Lupe nehmen.

    Mit freundlichem Gruss

    [1] http://www.gbe-bund.de/gbe10/abrechnung.prc_abr_test_logon?p_uid=gasts&p_aid=&p_knoten=FID&p_sprache=D&p_suchstring=9408::Herz
    [2] http://www.crcpress.com/product/isbn/9781466515482
    [3] http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/10826076.2011.572213#.Unk7aRDGvJg
    [4] http://www.jneurosci.org/content/29/4/987.short
    [5] http://www.nature.com/npp/journal/v30/n4/abs/1300586a.html
    [6] http://ntr.oxfordjournals.org/content/14/1/75.short
    [7] http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-who/kodesuche/onlinefassungen/htmlamtl2013/block-f10-f19.htm
  • Quantengravitation statt dunkle Materie

    06.11.2013, Simon Schulze
    Wo keine Materie ist, kann auch kein Teilchen gefunden werden.
    Wie man in der Quantenmechanik weiß, kann man das Raum-Zeit-Gewebe verdrehen, biegen, stauchen usw. Also kann der leere Raum mehrere Phänomene verursachen.
    Schon beim Urknall wurde dafür die Grundlage geschaffen. Das Raum-Zeit-Geflecht ist nicht nur dehnbar oder streckbar, sondern besitzt auch einen Memory Effekt. Da wo schwere Massen positioniert waren, sind Veränderungen die nicht verschwinden, selbst wenn kein Objekt mehr vorhanden ist.
    Baryonische Materie wird durch Quantenverschränkungen gebunden und beschleunigt, damit sie wegen der Zentrifugalwirkung nicht hinausgeschleudert wird. An den Stellen wo Materie angezogen/gehalten wird, liegt einfach eine Barriere oder Mulde im Geflecht.
    Der Galaktische Halo ist nicht von dunkler Materie umgeben, sondern die ganze Struktur dreht/bewegt sich, genauso wie die Dynamik in der Galaxie zu beobachten ist, auf gleicher Umlaufgeschwindigkeit.
    Der Beugungsverlauf dieser Quantengravitation, ist wie ein Rugby Ei entgegen der Scheibenform unserer Milchstraße gerichtet. Aus dieser Position wird mit Schleifenquantengravitation Raum und Masse beeinflusst.
    Deshalb erscheint die kreisrunde Drehbewegung von Galaxien überall gleich. Nur die Gravitation verursacht kleine "Staus" wodurch die Spiralarme entstehen.
    In diesem winzigen Quantenuniversum hat Materie nur Welle-Eigenschaften und es kann kein Teilchen gefunden werden. Nur die Feldlinien weisen eine stärkere Beugung auf. Das Raum-Zeit-Gewebe muss man sich nach außen hin immer "straffer" oder "steiler" vorstellen. Die Anzahl der Quantenverschränkung nimmt ebenfalls nach außen hin weiter zu, weil dort die Fliehkraftwirkung größer ist. Der Raum für die/den Auslöser, befindet sich wie gesagt Kuppel- oder Schalenförmig unter- und oberhalb der galaktischen Scheibe.
    Diese Theorie spricht nicht gegen den extragalaktischen Gravitationslinsen-Effekt, den sich praktische Astronomen oft zu nutzen machen. Aber sie könnte eine Erklärung sein, warum immer noch kein Teilchen dunkler Materie entdeckt wurde.

    Auf einen viel größeren Maßstab verursacht ein überdimensionales Gefälle die Expansion und lässt Galaxien auseinander treiben.

    Diese Einflüsse/Bewegungen haben Ursachen in Extra-Dimensionen. Wir besitzen 3 Dimensionen und eine Zeit, dunkle Materie hat 3 Dimensionen & dunkle Energie hat 3 Dimensionen und befinden sich in einer Zeit-Dimension. Oder alle 3 Parteien teilen sich die eine Zeit-Dimension je nach Theorie.
    Das sind die 10 oder 11 Dimensionen welche die String-Theorie benötigen.
    Wir haben keinen Einfluss auf die anderen Dimensionen, aber sehen ihre Auswirkungen.
  • Drama und bekannte Fakten

    06.11.2013, RJ

    ad Kommentar von mfg 6.11.2013

    1. „Most probably“ des Lancet editors ist genauso abwegig wie „unweigerlich“. Es gibt keinerlei Evidenz und Plausibilität dafür, und die Zurkenntnisnahme der Erfahrungen vieler Nutzer spricht dagegen. Es sei denn man betreibt Wissenschaft jetzt wieder nach scholastisch-nichtempirischer Art durch „Herleitungen von oben“.

    2. Es kommt nicht auf das „Warnen“ an, sondern auf die wissenschaftlichen Kriterien standhaltende Evidenz für eine (vor allem auch im Vergleich) nennenswerte Gefährdung. Die fehlt.

    3. Das Argument, die Zigarettenindustrie sei aktiv, ist ein typisches Totschlagargument. Hat sie denn Erfolg dabei, so neue Raucher zu rekrutieren? Wo sind die Daten? Und wo ist die Plausibilität dieses Arguments? Haben Sie sich jemals mit Nutzern unterhalten und einen signifikanten Anteil gefunden, der so auf die Zigarette gekommen ist? Die Zigarettenindustrie interessiert sich schon vor ca. 5 Jahren für „electronic nicotine delivery devices“, wie die wissenschaftliche Literatur zeigt, es kommt aber nichts Substantielles nach. Sollte das nicht zu denken geben?

    4. Nikotin ist ein Suchtmittel, ja, aber handhabbar. Und beim Rauchen stellt die pharmakologische Sucht das kleinste Problem dar, abgesehen davon, dass sie nur bei einer Minorität ausgeprägt ist. Und wie wäre es mit realen Daten über die üblicherweise zugeführten Nikotindosen, vor allem im Vergleich zu einer Zigarette? Über die gewählten Dosisprofile typischer Nutzer, das „Ausschleichen“ usw.? Das gelingt doch vielen offenbar. Oder ist das irrelevant?

    5. Wo ist die solide Literatur zur Behauptung über Propylenglykol, und zwar für den Menschen. Es gibt meines Wissens keine Evidenz dafür, dass dieser Stoff in irgendeiner Weise relevante Atemwegsreizungen hervorruft. Er ist als Theaternebel seit langem im Gebrauch. Haben Sie Daten dazu? Gibt es Berichte von e-Zigaretten-Nutzern über solche Reizungen? Oder sind diese Leute irrelevant? Ich allerdings kenne experimentelle Daten über hohe inhalative Belastungen mit Propandiol. Berichteter Reizeffekt: Zero. Auch das immer wieder behauptete Sensibilisierungspotenzial hätte ich gerne aufgezeigt, und zwar beim Menschen.

    6. Das Problem der Verunreinigung von Kartuschen sowie das Sicherheitsproblem lassen sich leicht lösen. Wie hoch und wie häufig sind die Nitrosaminbelastungen? Und Nachweis ist nicht Gefährdung.

    7. Das psychologische Argument des Apothekenvertriebs ist zirkulär. Es setzt ja voraus, dass eine relevante Gesundheitsgefahr vorliegt. Der sinnvolle Vergleich ist im Übrigen meies Erachtens die normale Zigarette, nicht irgendeine hergeholte Idealität.

    8. Auch wenn ich jetzt (zur Abwechslung einmal) als „Verharmloser“ dastehen mag, bitte ich den Kommentar #5 zu beachten. Das Potential der Raucherentwöhnung, irgendwelche klinischen Aspekte und Abwägungen kommen in Ihrem Kommentar nicht vor. Irrelevant? Oder lügen alle Nutzer, die behaupten, so von der Zigarette losgekommen zu sein, und wir dürfen das als wissenschaftliche Scholastiker gerne ignorieren? Jedem, dem wir helfen, vor der Zigarette wegzukommen, helfen wir wirklich. Wünschenswert ist es nicht, das mittels e-Zigarette zu erreichen, aber bei etlichen funktioniert es offenbar. Man wird die Zigaretten nur durch radikale Verbote und Strafverfolgung aus der Welt schaffen können. Dies geschieht aus politisch-opportunistischen Gründen nicht. Lieber dann erst einmal die e-Zigarette aus der hohlen Hand heraus attackieren, das ist ein easy target, an dem man sich profilieren kann. Angesichts der Prävalenz und der Folgen von Lungenkrebs, COPD und kardiovaskulären Erkrankungen dürfte die potenzielle Gefahr, die von der e-Zigarette ausgeht, klein sein.

    9. Ihr Kommentar scheint mir ein Musterbeispiel für eine unter wissenschaftlicher Flagge segelnde, sich verselbständigt habende „Risikobewertung“, die inzwischen en vogue ist. Die wird durch die Wissenschaftspsychologie begünstigt. Für einen Wissenschaftler ist es ja immer sicherer zu sagen, dass er im Prinzip ein Risiko nicht ausschließen könne. Er macht nichts falsch und er kann leichter Forschungsgelder akquirieren. Und schon nimmt die Sache ihren Lauf. Sorry, wenn ich das so hart sage, aber ich bin lange genug dabei. Ich wünschte mir mehr Augenmaß und mehr Realitätskontakt auch bei der e-Zigarette.
  • Abseits von Presseberichten bis jetzt nur von positiven Erfahrungen gehört

    06.11.2013, Oliver Fässler
    Ich selbst habe mit dem Dampfen vor ca. 2.5 Wochen begonnen. Davor hätte ich mich als wenig-Raucher bezeichnet, mit ca. 3-4 Zigaretten pro Tag. Ebenfalls würde ich mich als genuss-Raucher, resp. jetzt Genuss-Dampfer bezeichnen. Mein Bruder, der etwas mehr Zigaretten als ich konsumiert hatte, ist ebenfalls umgestiegen. Wir beide haben bei dieser Gelegenheit nicht nur auf die vielen Krebserregenden Giftstoffe die bei der Verbrennung in der Zigarette entstehen verzichtet, sondern auch auf das Nikotin. Wir sind nicht die einzigen. In Foren kann man von vielen Umsteigern lesen, die auf Liquids ohne Nikotin umgestiegen sind, oder die den Nikotingehalt massiv reduziert und schlussendlich oft sogar ganz auf Null heruntergeschraubt haben. Mir persönlich hat das Nikotin keinen Moment gefehlt. Den Genuss und das Ritual wollte ich aber beibehalten und habe deswegen das Rauchen mit dem Dampfen substituiert.

    Man kann in den entsprechenden Foren von vielen Nutzern lesen, dennen der Umstieg gesundheiltich viel gebracht hat und die sich jetzt wesentlich wohler fühlen, als zu den Zeiten wo sie noch rauchten.

    Die Artikel die man zum Thema in den letzten Wochen und Monaten lesen kann sind immer von den gleichen teilweise schlicht falschen oder unvollständigen resp. verschleierten negativen Argumenten geprägt.

    Es leuchtet mir keine Sekunde ein, weshalb die e-Zigarette schlechter gestellt sein soll als die herkömmlichen Zigaretten. Wenn die e-Zigaretten in die Apotheke oder verboten gehören, dann die herkömmlichen aber zuerst.

    Es könnte einem der Verdacht beschleichen, dass die Beiträge in der Presse von Lobbys getrieben sind, welche nicht auf gewisse Geldflüsse (Steuern, Pharma, etc.) verzichten wollen.

    Alles was den Rauchern und Passirauchern Erleichterung und Vorteile gegenüber der heutigen Situation bringt sollte unterstützt und nicht verhindert werden.
  • Wissen statt Glauben

    06.11.2013, Norbert Schmidt
    @mfg, Kommentar #8

    Der Nachweis einer Heilwirkung ist nach dem aktuellen Arzneimittelrecht nur für sogenannte Funktionsarzneimittel nötig, nicht jedoch für Präsentationsarzneimittel. Für letztere muss nur eine ausreichende Unbedenklichkeit nachgewiesen werden.

    Alle derzeit von der Pharmaindustrie vertriebenen NRT-Produkte sind als Präsentationsarzneimittel zugelassen, da sie ob ihrer in etlichen Studien dokumentierten mangelnden Heilwirkung (< 10%) diese wohl kaum nachweisen könnten. Selbst das DKFZ, das sie lange Jahre angepriesen hat, meldet neuerdings Zweifel an ihrer Tauglichkeit an.


    Ein klein wenig Recherche zeigt, dass die Tabakriesen keineswegs gegen eine Regulierung als Arzneimittel waren. In einigen Pressemitteilung begrüßten sie (bzw. die von ihnen aufgekauften E-Zigarettenhersteller) sie sogar. Klingt komisch, ist aber so!

    Der Grund wird schnell klar, wenn man sich mal deren Angebote und den aktuellen Markt betrachtet: Diese technisch völlig veralteten Wegwerfsysteme mit ihrer minimalen Auswahl sind für meisten, die die heute üblichen Geräte und Liquids kennen, keine brauchbare Alternative. Sie haben nur eine Chance auf dem Markt, wenn dieser durch exzessive "Regulierung" jegliche Freiheit verliert.


    Dereinst warnten auch Gutachter vor den möglichen Folgen der höllischen Geschwindigkeiten der neumodischen Eisenbahn.


    Propylenglykol ist u.a. auch als Trägerstoff in Asthmainhalatoren zugelassen.
    Darüberhinaus wird es - in wesentlich größeren Mengen - in den Nebelmaschinen bei Konzerten, Oper und Theater verdampft.
    Bei mir lösen Essigdämpfe Atembeschwerden und Migräneanfälle aus. Ich vermeide sie einfach.


    Die FDA fand in ihrer "Untersuchung" in wenigen Proben Spuren von Nitrosaminen. An der Nachweisgrenze. In ähnlichen Mengen lassen sich solche Spuren auch in als Arzneimittel zugelassenen Nikotinkaugummis, -inhalern etc. nachweisen. Die gefundene Menge war mindestens 15000 mal weniger als im Rauch einer einzigen Tabakzigarette.


    Wer wollte denn überhaupt E-Zigaretten über Apotheken vertreiben?
    Spontan fallen mir hier nur Pharmafirmen ein.

    Was hat denn eine Zulassung als Arzneimittel (bzw. der Vertrieb über eine Apotheke) mit Unbedenklichkeit zu tun?

    Denken Sie doch nur mal an das hochgejubelte Vareniclin. Es ist nachweislich für etliche hundert Todesfälle verantwortlich. Von den vielen schweren psychischen und physischen Erkrankungen, die es auslöst(e) ganz zu schweigen.

    Und sowas soll "sicherer" sein als das Dampfen, für das trotz mittlerweile etlicher Millionen Nutzer im "unkontrollierten Versuch" bisher nicht ein einziger Fall einer deutlichen Gesundheitsschädigung, geschweige denn eines Todesfalls nachgewiesen werden konnte.
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