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Äh, ja also...

Entweder man kann es, oder man kann es nicht. Kennen Sie das auch? Sie wollen sich einen Vortrag anhören und sind ganz gespannt, weil das Thema wahnsinnig interessant klingt – und dann das! Eine Power-Point-Folie nach der anderen, überfüllt mit Texten und irgendwelchen Diagrammen, die kein Mensch versteht. Und dann noch der Redner: Er steht da und erzählt, erzählt und erzählt, ohne sich mit dem Publikum auseinanderzusetzen: Keine Spannung, nur Langeweile.

Dieses Phänomen ist weit verbreitet. Politiker, Professoren, Lehrer oder nur der Vereinsvorsitzende, der den alljährlichen Bericht abgeben möchte. Wer von diesen Herrschaften hat sich mal darum gekümmert, seinen Vortragsstil zu verbessern, damit er oder sie beim Publikum besser ankommen?

Helfen soll nun das Buch "Reden halten für Dummies" von Malcolm Kushner: Kushner, selbst professioneller Redner und Experte für Humor und Kommunikation, gibt in seinem Buch jede Menge Hinweise, wie man einen guten Vortrag halten sollte. Er legt dabei nicht nur Wert auf Ratschläge, wie man gut redet, sondern beschäftigt sich auch mit Dingen wie der Vorbereitung, der Aufpolierung und schließlich der Präsentation einer Rede. Und er wendet sich nicht nur an Profis: Auch jene, die nicht regelmäßig Reden halten müssen, sollen profitieren – etwa Menschen, die auf einer Hochzeit oder während einer Podiumsdiskussion ihr Wort an die anderen richten.

Als Dozentin, Lehrerin und professionelle Rednerin war ich sehr neugierig auf dieses Buch, denn ich wollte wissen, ob ich noch etwas dazu lernen kann. Besonders gespannt war ich auf das Kapitel "Darf ich vorstellen? Das Publikum". Denn viele Reden stehen und fallen mit dem Publikum, das vor einem sitzt. Nicht umsonst gibt es Lehrer oder Dozenten, die über Bauchschmerzen klagen, wenn sie in einer bestimmten Klasse unterrichten oder vor einer bestimmten Gruppe von Studenten einen Vortrag halten müssen. Kushner rät, dass man sein Publikum vorher im Umgang miteinander beobachten soll. Wenn es sich unterhält oder gemeinsam lacht, dann steckt Energie in den Zuhörern, die man auf keinen Fall verlieren darf.

Redner sollen deshalb erlauben, dass ihr Publikum mitschreibt und sich amüsiert. Am besten fand ich jedoch den Tipp, ein gelangweiltes Publikum, welches schon fast ins Koma gefallen ist, zum Beispiel mit dem Zerreißen eines 20-Euro-Scheins wieder wachzurütteln! Innerlich musste ich bei diesem Tipp schmunzeln, stellte ich mir doch vor, wie viele 20-Euro-Scheine mancher Lehrer an einem Tag zerstückeln müsste.

Natürlich darf für die Dummies-Reihe obligatorische Top-Ten-Teil nicht fehlen – für mich immer das schönste an den Dummies-Büchern, denn die Seiten sind nicht nur humoristisch angehaucht, sondern verbergen tatsächlich eine Menge Tipps. Auch die vielen Webadressen, die zwischendurch genannt werden, sind gut und hilfreich.

Empfehlen kann ich das Buch in jedem Fall all jenen, die wirklich noch wenig Erfahrung im Reden halten haben oder gerne ihren Stil verbessern und positiv verändern möchten. Für mich persönlich war zwar nichts Neues dabei, dennoch las sich das Werk erfrischend.

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