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Hirnforschung: Ältere Menschen in MRT-Studien benachteiligt?

Der Lärm in Magnetresonanztomografen stört ältere Menschen stärker in der Konzentration als jüngere, berichten Forscher in Kanada. Schlechtere Testergebnisse aus fMRT-Studien entsprächen damit nicht unbedingt der Leistungsfähigkeit unter normalen Umweltbedingungen, mahnen Wissenschaftler um Dale Stevens, der inzwischen an der Harvard University forscht.

Stevens und seine Kollegen hatten am Rotman Research Institute in Baycrest das Erinnerungsvermögen von zwölf jüngeren (im Schnitt 26 Jahre) und zwölf älteren (im Schnitt 70 Jahre) Erwachsenen untersucht. Dabei erkannten die älteren weniger zuvor gezeigte Gesichter wieder als die jüngeren Probanden, während sie sich häufiger trotz Gehörschutz über den Lärm im Scanner beklagten. In den MRT-Aufnahmen offenbarten sich solche Gedächtnislücken als Abnahme der Aktivität unter anderem im Hippocampus.

Gleichzeitig aber registrierten die Forscher bei den Älteren eine erhöhte Aktivität im auditorischen und dem präfrontalen Kortex, die für die Verarbeitung von Umgebungseindrücken zuständig sind und eigentlich in der Zeit schweigen sollten. Offenbar seien die Gehirne der älteren Teilnehmer stärker mit der Verarbeitung dieser störenden Nebeneinflüsse beschäftigt, schlossen die Wissenschaftler, und dies störe ihre Erinnerungsleistung. Entsprechende Studien könnten daher mit einem systematischen Fehler behaftet sein. (af)

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