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Lexikon der Biochemie: Choleratoxin

Choleratoxin, ein aus zwei Komponenten aufgebautes Protein (Mr 82kDa), das zu den Exotoxinen gehört, und die Symptome der Cholera hervorruft. Das vom Choleraerreger Vibrio cholerae gebildete Toxin inhibiert den Selbst-Inaktivierungsmechanismus der αs-Untereinheit des trimeren Gs-Proteins (GTP-bindende Proteine), wodurch die Adenylat-Cyclase über das durch ADP-Ribosylierung modifizierte αs permanent im aktivierten Zustand verbleibt. Die ständige Erhöhung des cAMP-Spiegels verursacht in den Epithelzellen des Verdauungstrakts einen starken Na+- und Wasserausstrom in das Darmlumen, wodurch sich der für Cholera typische extreme Durchfall erklärt. Der starke Verlust an Wasser und Elektrolytsalzen kann durch Austrocknen des Körpers letale Folgen haben. Während die Proteinkomponente B, die selbst aus fünf Untereinheiten (Mr 12kDa) aufgebaut ist, durch eine spezifische Affinität zum Membran-Gangliosid GM1 für die Anheftung des C. an das entsprechende Gewebe tierischer Zellen verantwortlich ist, besitzt die nur aus einer Untereinheit (Mr 26kDa) aufgebaute Proteinkomponente A die Aktivität einer ADP-Ribosyl-Transferase und katalysiert die ADP-Ribosylierung der A-Kette (αs) des G-Proteins mit den bereits geschilderten Wirkungen. Gifte.

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