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Lexikon der Biochemie: Cyanidin

Cyanidin, 3,5,7,3',4'-Pentahydroxyflavyliumkation, ein Aglycon zahlreicher Anthocyane; Mr des Chlorids 322,7Da, braunrote Nadeln, F. >200 °C (Z.). Glycoside des C. und einiger acylierter Derivate sind im Pflanzenreich weit verbreitet und als Oxoniumsalze für die tiefrote Farbe vieler Blüten und Früchte verantwortlich, z.B. rote Rosen, Pelargonien, Tulpen, Klatschmohn und Zinnien (Farbtafeln II u. III, Abb. IV). Chelatbildung mit Fe(III)- oder Al(III)-Ionen führt zu tiefblau gefärbten Komplexen, die an einem Polysaccharidträger gebunden sind und nativ somit als Chromosaccharid vorliegen, z.B. Protocyanin, der blaue Farbstoff der Kornblume.
Es sind über 20 verschiedene natürliche Glycoside des C. strukturell bekannt, z.B. 1) Chrysanthemin – 3-β-Glucosid, F. 205°C (Chlorid, Z.), aus den roten Herbstblättern einiger Ahornarten, aus den Blüten des Erdbeergewürzstrauchs sowie aus Brombeeren und Holunderbeeren; 2) Idaein – 3-β-Galactosid, F. 210 °C (Chlorid, Z.), aus Blättern der Blutbuche sowie aus Äpfeln und Preiselbeeren; 3) Mekocyanin – 3-Gentiobiosid, aus Hibiskusblüten sowie Sauerkirschen; 4) Keracyanin – 3-Rhamnoglucosid, aus Blüten von Löwenmaul, Schwanenblume, Tulpen und Kirschen; 5) Cyanin – 3,5-Di-β-glucosid, F. 204°C (Chlorid), aus Kornblumen, Veilchen, Dahlien, roten Rosen u.a.

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